EILEEN

Autoren sollten sich bei Verlagen vehement dagegen verwahren, mit anderen Autoren, gar sehr berühmten, verglichen zu werden. Wenn es auch noch ein Debut-Roman ist, sollte diese Bitte mit allergrößter Vehemenz vorgetragen werden. Wie kann man eine junge Autorin wie Ottessa Moshfegh, die mit EILEEN einen durchaus überzeugenden Erstling (zuvor veröffentlichte […]

ROMAN OHNE HELD

Ein Mann ertrinkt und erzählt uns, den Lesern, davon. Eindringlich, beherrscht, genau. Und dann beginnt er, uns seine Geschichte zu erzählen, dieses „deutsche Leben“, diese Nachkriegsbiographie, die sich nicht hat beeinträchtigen lassen durch zu viel Erinnern, zu viel Hinterfragen, zu viel Schuld oder Sühne. Ein deutsches Leben im Westen, mit […]

DIE ELENDEN VON LODZ/DE FATTIGA I ŁÓDŻ

Wenn ein Buch, daß sich aus der Perspektive eines Nachgeborenen, der persönlich nicht vom Geschehen betroffen war, in die Köpfe von Opfern des fürchterlichsten  Menschheitsverbechens hineinzudenken versucht und darin auch auf ebenso fürchterliche Gedanken trifft, wie sie in jedem Menschen wohl irgendwann irgendwie gären, Opfer also als Täter zeigt, wenn […]

YORAM

Wir meinen uns zeitlich immer weiter von den Ereignissen in der Geschichte zu entfernen und merken manchmal nicht, wie sie immer näher an uns heranrücken. So ergeht es Carla, die uns die Geschichte ihrer Liebe zu Yoram erzählt, den sie in den frühen 70er Jahren in Israel kennen lernt. Die […]

CAN THE SUBALTERN SPEAK? POSTKOLONIALITÄT UND SUBALTERNE ARTIKULATION

Wer den französischen Poststrukturalismus angreifen oder gar verächtlich machen will, muß  nur entweder die Frage nach der Verständlichkeit bspw. des Derrida´schen Schreibens und Philosophierens stellen oder aber jene danach, wozu all das Differenzieren, das Nachdenken über das Uneigentliche und vorursprüngliches Werden eigentlich gut sein solle? Wen die Frage aber ernsthaft […]

SEELANDSCHAFT MIT POCAHONTAS

Fern wirkt uns manchmal die Literatur der direkten Nachkriegszeit, vielleicht sogar jene noch bis hinein in die 1960er und 70er Jahre. Alfred Andersch, Heinrich Böll und selbst Günter Grass – Namen, die man kennt, in der Literaturwissenschaft auch nach wie vor wohl klingen, die aber kaum mehr Leser finden, zu […]