DIE KILLER ELITE/THE KILLER ELITE
Eine Auftragsarbeit Sam Peckinpahs, der man die Drehbuchschwächen ebenso anmerkt, wie die nachlassende kreative Kraft des Regisseurs
Die befreundeten Agenten Mike Locken (James Caan) und George Hansen (Robert Duvall) arbeiten für eine private Sicherheitsfirma namens COMTEG, die von dem Geschäftsmann Lawrence Weyburn (Gig Young) geführt wird. Unter anderem übernimmt sie Aufträge für die CIA, darunter auch Anschläge und Attentate.
Nach ihrem letzten Job sollen Locken und Hansen einen Zeugen bewachen, bis dieser ins Schutzptogramm aufgenommen werden kann. Während ihrer Schicht zieht Locken sich zurück, um eine Dusche zu nehmen. Derweil erschießt Hansen den Zeugen, geht dann in die Dusche und schießt auch auf Locken. Er lässt ihn am Leben, zerschießt ihm jedocch Ellenbogen und Knie. Zynisch weist er ihn darauf hin, daß er nun in Rente gehen könne.
Locken überlebt und muß lange in eine Rehaklinik. Hier lernt er die Krankenschwester Amy (Kate Heflin) kennen. Die beiden werden ein Paar. Lockens Vorgesetzte Weyburn und Cap Collis (Arthur Hill) teilen ihm mit, daß er für Ausseneinsätze nicht mehr zu gebrauchen sei. Man wolle schauen, ob es andere Verwendung für ihn gäbe, doch es sieht so aus, als wolle die Firma ihn loswerden.
Nachdem er entlassen wurde, kämpft sich Locken nach und nach ins Leben zurück. Er muß einige Rückschläge hinnehmen – so dauert es, bis er wieder richtig laufen kann. Doch Amy unterstützt ihn, wie und wo sie kann. Locken nimmt Unterricht bei einem asiatischen Kampfsportlehrer. Durch das Training gelingt es ihm, seine Beweglichkeit zurück zu bekommen.
Eines Tages ruft Cap Collis, der sich immer mal wieder nach seinem Befinden erkundigt hatte, bei Locken an: Er habe einen Auftrag für ihn. Ein asiatischer Politiker muß für ca. 48 Stunden beschützt werden, Attentate seien geplant, schon morgens am Flughafen sei es zu einem Zwischenfall mit Toten gekommen. Nach Ablauf der Frist sei der Mann, der in Begleitung seiner Tochter und einiger Getreuer sei, an seine Freunde zu übergeben. Man wolle diese Übergabe am Hafen von San Francisco stattfinden lassen. Wirkliches Interesse wird bei Locken geweckt, als er erfährt, daß Hansen der Kopf der Attentäter sei. Er wittert die Chance, sich zu rächen.
Locken engagiert seinen Kumpel Mac (Burt Young), mit dem er früher schon zusammen gearbeitet hatte, sowie den Scharfschützen Jerome Miller (Bo Hopkins), der allgemein als Psychopath angesehen wird.
Schon bei der Übergabe an Locken kommt es in einer Seitenstraße vor dem Hotel, wo Yuen Chung (Mako) und seine Tochter Tommie (Tiana Alexandra) abgestiegen sind, zu einer wüsten Schießerei. Es gelingt Locken und seinen Männnern aber, die Asiaten unbeschadet fortzuschaffen. Unterwegs stellt Mac fest, daß eine Bombe unter dem Wagen installiert ist. Er kann sie entschärfen. Locken ist gewarnt: Jemand hat sie verraten.
Im Hafen bezieht man Quartier. Locken verteilt seine Leute und setzt sich gegenüber Chung und Tommie nur schwer durch, da diese bei ihrer Verteidigung mithelfen wollen. Tommie zieht sich nach Ninja-Art an und schleicht in die Nacht hinaus, um das Gelände zu sondieren.
Hansen und seine Männer sind in der Nähe und obwohl Mac und Locken zwei Angreifer ausschalten können, gelingt es Hansen, Tommie in seine Gewalt zu bringen. Daraufhin lässt Locken Miller von einem Hochkran heruntersteigen, wo dieser postiert war, da er weiß, wie kaltblütig Hansen ist. Hansen erklärt Locken, daß das Spiel nun mal so laufe: Man arbeitet für den, der am meisten biete. Manchmal stünden zwei verfeindete Parteien sogar beim selben Auftraggeber im Sold. Locken begreift, daß irgendwer bei COMTEG falsch spielt.
Miller seinerseits spielt Lockens Spiel nicht mit, handelt eigenmächtig und erschießt Hansen kurzerhand.
Locken schlägt Miller nieder, nachdem sein ehemaliger Freund gestorben ist. Dann entschuldigt er sich für sein Verhalten, das der extrem sanftmütige, immer lächelnde Miller aber verstehen kann.
Locken nimmt Kontakt mit Weyburn auf. Der hatte schon lange Cap Collis im Verdacht, ein doppeltes Spiel zu spielen. Weyburn weist Locken an, die Klienten am kommenden Tag zu einem Schiffsfriedhof der Marine in der Bucht von San Francisco zu bringen, dort übernähme eine Yacht den Politiker und seine Tochter. Er, Weyburn, werde dafür sorgen, daß Collis ebenfalls anwesend sei.
So kommt es am foilgenden Tag zu einer finalen Begegnung. Überall auf den stillgelegten Schiffen halten sich Ninja-Kämpfer auf, die Chung töten sollen. Locken kann Collis stellen und schießt ihn an, läst ihn aber am Leben.
Derweil setzt sich Miller mit etlichen der Angreifer auseinander, kann die meisten auf Abstand halten, stirbt dann aber im Kugelhagel. Locken und Mac können die letzten Attentäter ausschalten.
Weyburn erscheint und lässt Collis festnehmen. Chung und Tommie gehen an Bord der für sie bereitgestellten Yacht. Weyburn bietet Locken Collis Posten an, doch Locken lehnt ab. Er nimmt Collis ebenfalls in der Nähe liegende Yacht in Beschlag und segelt geemeinsam mit Mac davon.
1975 war Sam Peckinpah in vielerlei Hinsicht auf einem Tiefpunkt angelangt. Der Regisseur solch umstrittener Meisterwerke wie THE WILD BUNCH (1969) und STRAW DOGS (1971) hatte, nachdem er mit GETAWAY (1972), einer Auftragsarbeit, an den Kinokassen einen veritablen Hit gelandet hatte, mit zwei sehr persönlichen Werken – PAT GARRETT AND BILLY THE KID (1973) und BRING ME THE HEAD OF ALFREDO GARCIA (1974) – künstlerischen wie kommerziellen Schiffbruch erlitten. Bei ersterem waren es die Produktionsbedingungen, die dazu führten, daß der Regisseur sich schließlich von dem fertigen, vom Studio nach Gutdünken geschnittenen Film distanzierte, bei letzterem war es der völlige kommerzielle Mißerfolg, der Peckinpah zu schaffen machte. Er brauchte einen Hit, um seine Reputation wieder aufzubauen. Hinzu kam sein zunehmender Alkohol- und Drogenmißbrauch, der sich auch unter anderen Filmschaffenden herumgesprochen hatte und u.a. Charles Bronson davon abhielt, mit ihm drehen zu wollen.
Das Angebot, einen Agententhriller zu verfilmen, kam ihm also gerade recht. Auf der Grundlage des Romans MONKEY IN THE MIDDLE des Autors Robert Rostand, war ein Drehbuch entstanden, daß Peckinpah, der sonst gern und viel an den Büchern mitarbeitete und sie meist noch bis Drehbeginn wieder und wieder umschrieb, schärfte und schliff, übernahm. Der Plot – eine Geschichte um zwei Agenten einer privaten Sicherheitsfirma, die u.a. für die CIA arbeitet, von Freundschaft und Verrat und mächtige, geheime Organisationen, deren Machenschaften nicht durchschaubar sind – korrespondierte durchaus mit Themen, die Peckinpah interessierten. Gerade die Frage nach Freundschaft und Verrat prägte auch Filme wie THE WILD BUNCH und PAT GARRETT AND BILLY THE KID. Hinzu kam nun das Verschwörungsthema, das Peckinpah ebenfalls reizte, da er, wie die meisten Vertreter seiner Generation, durch den Mord an John F. Kennedy und die Watergate-Affäre, die die Öffentlichkeit erst in Aufregung versetzt hatte und schließlich den Glauben an das Funktionieren der staatlichen Organe verlieren ließ, alarmiert war. Paranoia entsprach dem politischen wie gesellschaftlichen Zeitgeist und Hollywood reflektierte dies in einer ganzen Reihe von Filmen, die als sogenannte Paranoia-Thriller in die Filmgeschichte eingingen. Einige davon hatten bereits den Verrat innerhalb der staatlichen Organisationen thematisiert und THE KILLER ELITE (1975) passte perfekt in dieses Profil.
Die Dreharbeiten in und um San Francisco brachten die mittlerweile üblichen Probleme an Sets von Peckinpah-Filmen mit sich. Er selber trank in einem enormen Maß, aber da u.a. die Entourage des Hauptdarstellers James Caan Kokain am Set wie etwas vollkommen Normales wirken ließ, war auch Peckinpah bald sehr angetan, zumal der Stoff ihm half, über seine Alkoholexzesse hinweg zu kommen und arbeitsfähig zu bleiben. Dennoch muß es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Regisseur, Darstellern und Produzenten gekommen sein und der Meister überließ einige der wesentlichen Szenen seinen Regie-Assistenten, zog sich selbst oft tageweise in seinen Trailer zurück und war nicht ansprechbar. Ein Verhalten, das auch an den Sets seiner folgenden Filme immer wieder vorkommen sollte. Dennoch gelang es ihm und seiner Crew, den Film mit nur einem Tag Verspätung fertig zu stellen, was für Hollywood-Verhältnisse eher ungewöhnlich ist. Und wie so oft bei seinen Filmen, entstand die Signatur des Künstlers auch in der Post-Produktion.
Wie seine großen Werke, zeichnet sich auch THE KILLER ELITE durch die für Peckinpah mittlerweile typischen Merkmale aus: Schnelle Schnitte, die oft scheinbar nebensächliches zeigen, kontrastieren mit Zeitlupeneinstellungen. Der Film ist weniger davon geprägt als bspw. THE WILD BUNCH, doch wirken die Effekte auch hier noch eindringlich und weder aufgesetzt noch prätentiös. Immer noch gelang es Peckinpah, Wesentliches auszudrücken, Bewegungsabläufe zu dehnen und den Blick auf Momente großer Intensität zu lenken, auch wenn die „Todesballette“ wie sie in PAT GARRETT AND BILLY THE KID so typisch waren, hier nicht mehr vorkamen. Die Gewalt ist ein weiteres Merkmal in den Filmen von am Peckinpah, doch generell ist THE KILLER ELITE weitaus weniger brutal und gewaltaffin, als seine Vorgänger. Eher liegt das Augenmerk auf der Entwicklung des von Caan gespielten Charakters Mike Locken, der nach dem Attentat seines besten Freundes George Hansen, dargestellt von Robert Duvall, wieder auf die Beine zu kommen versucht. Buch und Regie gelingt es, die Arbeit dieser Männer – sie sind Killer, Auftragsmörder, Attentäter und Sicherheitspersonal in einem – als etwas vollkommen Durchschnittliches darzustellen. Ein Job wie jeder andere, was dem Film eine von Beginn an düstere Note und unangenehme Atmosphäre verleiht. So sieht man Locken und Hansen nach einem Attentat, das einen ganzen Wohnblock in Schutt und Asche legt, fröhlich scherzend wegfahren und sich über alltägliche Dinge amüsieren. Sie haben ihre Arbeit ausgeführt, nun haben sie Feierabend und vergnügen sich. Später, Locken liegt mit zerschossenem Ellenbogen und derangiertem Knie im Krankenhaus, erscheinen seine Vorgesetzten und teilen ihm mit, daß er aus der Firma ausscheiden müsse, da er nicht mehr arbeitsfähig sei. Sie bieten ihm eine ordentliche Abfindung. Hier wird ein nicht mehr rentabler Mitarbeiter abgewickelt. So oder ähnlich liefe es auch bei einer Bank oder der Vorstandsetage eines Großkonzerns. Genau auf diese Parallelen zielt Peckinpah ab.
Bedauerlicherweise gelingt es aber nicht, die Charaktere so zu zeichnen, daß sich die Ungeheuerlichkeit einer Firma, die – in staatlichem Auftrag – den Tod bringt, darin spiegelt. Caans Image als Leinwandmacho wird voll ausgespielt und durch seine Reaktion auf den Verrat und den folgenden Rausschmiß ist das Publikum an seiner Seite und daran interessiert, zu erfahren, wie dieser Mann, dem so übel mitgespielt wurde, nun reagiert, wie er sich wieder ins Leben zurückkämpfen und sich rächen wird. Und genau das entwickelt sich dann: Ein vergleichsweise öder Plot um Rache und Vergeltung. Caans Figur, Mike Locken, reflektiert seine Arbeit im Grunde nur oberflächlich und freut sich, als sein direkter Chef, der von Arthur Hill mit dessen ureigener Routine des Snobismus in solchen Rollen gespielte Cap Collis, ihn kontaktiert und wieder in die Firma holt, um einen weiteren Auftrag anzunehmen. Erst am Ende des Films, nachdem etliche gesichtslose Asiaten, die es auf seinen Klienten abgesehen haben, tot in der Bucht von San Francisco treiben, sich die Firma, für die er arbeitet, endgültig als korrupt entlarvt und einer seiner Kumpel – der von Bo Hopkins, einem Mitglied von Peckinpahs Stock-Company, gespielte Killer und Psychopath Jerome Miller- irgendwo zerfetzt rumliegt, beschließt Locken, daß es reicht. Er und sein Kumpel Mac segeln auf einem Collis entwendeten Schiff aufs Meer hinaus, einer ungewissen, aber wahrscheinlich weniger gewalttätigen Zukunft entgegen.
Allerdings bleibt diese Entwicklung reine Behauptung. Keine dieser Figuren durchläuft einen Wandel, eine Entwicklung oder gar eine Katharsis. Was für frühere Filme so wesentlich war, die Melancholie alter Männer – Peckinpah war immer ein Männer-Regisseur – die ihr Leben davonziehen sehen und zugleich in Frage stellen, wie sie es gelebt haben, ist hier nicht mehr relevant. Hansen bringt es in einer finalen Szene auf den Punkt, wenn er Locken offen sagt, daß sie beide für den gleichen Auftraggeber arbeiten, sich das System hinter dem, was sie tun, also ad absurdum führt. Es geht nur noch um den Preis, den Lohn, die Bezahlung. Für die richtige Summe tötet man heute für den einen und morgen für den, den man gestern noch töten sollte. So eindeutig die Systemkritik hier scheint – auch sie bleibt in einem Film, der letztlich reinen Actionmustern folgt, eine Behauptung. Daraus resultiert dann aber das nächste Problem: Der Film ist bei weitem nicht so actionreich, wie man dies aus früheren Filmen des Regisseurs gewohnt ist. So hat man einen Actionfilm, der in langen Strecken keine Action bietet. Zudem ist er – für einen zeitgenössischen Thriller um Verschwörung und Verrat recht ungewöhnlich – leider auch nicht sehr spannend. Anstatt das Publikum im Unklaren zu lassen, was es mit dem Verräter auf sich hat, erfahren wir sofort, daß dieser seinen Freund hintergeht und bald auch weshalb. Nach dem Attentat am Anfang des Films beginnt eine lange Zeit der Rekonvaleszenz für Locken, der sich nach und nach per Kampfsport wieder Beweglichkeit und Körperbeherrschung antrainiert. Wir werden Zeugen seiner Fortschritte und Rückschläge und davon, wie er sich mit Hilfe seiner Freundin wieder ins Leben zurückkämpft. In all diesen langen Szenen passiert im Grunde nichts. Zumindest nichts Relevantes. Sie füllen die Zeit bis zu Lockens Auftrag, einen asiatischen Politiker und dessen Familie zu beschützen. Erst als Locken erfährt, daß er es auf der Gegenseite mit Hansen zu tun bekommen wird, interessiert ihn der Auftrag wirklich. Und Peckinpah – eine der besseren Ideen des Films – lässt vollkommen offen, ob Locken seine Klienten lediglich als Lockvögel für seinen ehemaligen Freund benutzt. Einige Handlungen legen dies nah. Und Lockens deutliches Desinteresse an dem Politiker und dessen Versuch, in seinem Land Demokratie und Freiheit zu etablieren, verdeutlicht dann auch seine – und Peckinpahs? – zynische Haltung gegenüber diesen Werten, die ja gerade durch die Arbeit, die Locken verübt, in Mißkredit gebracht werden.
Man fragt sich, ob Lockens offensichtliche Verachtung zwischenmenschlicher Beziehungen – er verlässt seine Freundin ohne ein Wort, fordert Mac auf, es ebenso zu halten, und Jeromes Tod ist weder ihm ein Wort, noch dem Film ein Bild wert – , die nur durch seine Reaktion auf Hansens Tod in Frage gestellt wird, wobei dann im Raum steht, ob er lediglich wütend ist, den Widersacher nicht selbst getötet zu haben, die Charakterisierung eines psychisch zutiefst beschädigten professionellen Mörders ist? Soll hier doch eine tiefere Aussage über diese Typen getroffen werden, oder ist es lediglich eine Schwachstelle des Buchs? Naheliegend, denn derer sind leider allzu viele auszumachen, um solche Zweifel nicht aufkommen zu lassen. Sowohl Locken als Beschützer, wie auch Hansen als erneuter Attentäter, stellen sich denkbar dumm an, um den jeweils anderen auszuschalten. Auf einer belebten Straße mitten in San Francisco lassen sie es auf eine wilde Schießerei ankommen, Hansens späteres Vorgehen, um seine Opfer am Hafen, wo Locken sie untergebracht hat, abzupassen und auszuschalten, ist denkbar unprofessionell und Lockens mangelnde Autorität gegenüber seinem Schutzbefohlenen und dessen Tochter ebenso. Man kann dies alles als beabsichtigt begreifen, doch liegt die Vermutung nahe, daß das Drehbuch sich wenig Mühe gegeben hat, vernünftig erscheinende Lösungen zu finden, bzw. bemüht war, immer mal wieder Actionszenen in den Film einzubauen, damit das Publikum bei der Stange bleibt. Wenn am Ende des Films ein Friedhof für abgewrackte Militärschiffe zum Treffpunkt auserkoren wird, wo die Asiaten übergeben werden sollen, wird wohl eher ein möglichst pittoresker Schauplatz für den finalen Showdown ausschlaggebend gewesen sein, als daß diese Location im Sinne der Handlung wäre. So ist es dann auch der als Psycho gekennzeichnete Jerome, dem als erstem auffällt, daß der Treffpunkt keinen Sinn macht.
Zu vieles in THE KILLER ELITE bleibt Stückwerk, wird angerissen und doch nicht ausgeführt. Interessante Fragen und Wendungen der Story werden nicht aufgegriffen, die Action wirkt zu oft unmotiviert und ist auch eher unmotiviert gefilmt, gemessen an dem, was man von Peckinpah gewohnt ist. Wohl gibt es einige Schießereien, Explosionen und vor allem Kampfsporteinlagen, die den damaligen Kung-Fu-Filmen geschuldet sein dürften, die massenweise in den Kinos liefen und deren Initialzündung die Bruce-Lee-Filme der späten 60er und der 70er Jahre gewesen sind. Hier wirken sie wie eine Anbiederung an einen Trend, einen aktuellen Geschmack. Sichtlich fällt Peckinpah nicht wirklich Originelles ein, um sie in Szene zu setzen. So fragt man sich unwillkürlich, wie ein Film wie dieser wohl ausgesehen hätte, wenn der Regisseur mehr Zeit, vor allem aber ein Script zur Verfügung gehabt hätte, an welchem er selbst maßgeblich beteiligt gewesen wäre. Die Antwort darauf gibt Peckinpahs letzter Film, THE OSTERMAN WEEKEND (1983), der zwar ebenfalls nicht zu seinen stärksten Werken zu zählen ist, aber doch sehr viel tiefgehender, böser und eher auf der Höhe seiner Zeit agierend ein ähnliches Szenario um Verrat und Hinterhalt in den Reihen der Geheimdienste behandelt. THE KILLER ELITE ist ein solider Film, der, leidlich spannend, mit ein paar gut gemachten Actionsequenzen überzeugen kann, für Anhänger des Regisseurs aber eher interessant ist, um das gesamte Werk des Regisseurs zu überblicken. Deutlich ist zu spüren, daß Peckinpah viel von seiner kreativen Kraft eingebüßt hatte und kaum mehr in der Lage war, jene Stärke und Überzeugung in ein Werk einzubringen, welche die Filme der späten 60er und der 70er Jahre so außergewöhnlich, packend und auch ergreifend wirken ließen.