IT STAINS THE SANDS RED
Ein guter bis sehr guter Beitrag zum Sub-Genre des Zombie-Schockers, der neue Wege aufzeigt
Eine Epidemie ist ausgebrochen, die Welt wird von Zombies geflutet.
Molly (Brittany Allen) und Nick (Merwin Mondesir) haben sich in seinem Sportflitzer abgesetzt und rasen durch die Wüste Nevadas, einem kleinen Flughafen im Norden des Staats entgegen, wo ein Freund von Nick, Jimmy (Michael Filipowich) auf sie warten soll, um mit ihnen auf eine sichere Insel vor der Küste Mexikos zu fliegen.
Molly und Nick knallen sich unentwegt mit Koks voll, was bei ihr dazu führt, daß sie sich irgendwann übergeben muß. Nachdem Nik den Wagen am Straßenrand abgestellt hat, um sie rauszulassen, sitzt dieser in einer Sandverwehung fest. Der Versuch, Jimmy zu benachrichtigen, mißlingt, weil ein Zombie sich den beiden nähert und sie in den Wagen fliehen müssen. Dabie verliert Nick sein Handy.
Als der Zombie vom Wagen ablässt, mittlerweile ist es tiefste Nacht in der Wüste, steigen die beiden aus und suchen das Telefon. Dabei wird Nick von dem Untoten angefallen und selbst getötet. Molly gelingt es, zu fliehen. Doch der Zombie ist ihr auf den Fersen. Also läuft sie, lediglich mit ein paar Flaschen Wasser, ihrem Handy und ein paar Geamm Koks ausgerüstet, in die Wüste.
Über zwei Tage und Nächte hinweg, muß sie sich mit „Smalls“, wie sie den Zombie schließlich benennt, auseinandersetzen. Anfänglich verhöhnt sie ihn, weil er sie nicht einholt, immer wieder fällt und sich müham aufrappeln muß. Sie bleibt ihm immer einige Meter voraus. Nach einiger Zeit aber fängt sie an, mit ihrem Verfolger zu reden, wie mit einem Haustier. Und wie ein Haustier versucht sie, „Smalls“ abzurichten, was ihr natürlich nicht gelingt.
Während eines Sandsturms verliert sie sich nahezu und erwacht anderntags unter Sandwehen. Nahebei hält ein Pick-Up-Truck. Zwei junge Kerle – Ted (Kristopher Higgins) und Jason (Andrew Supanz) – helfen ihr, sind freundlich zu ihr und geben ihr Wasser. Erst als Molly auffällt, daß der Wagen offenbar nicht ihnen gehört und Jason die Mütze des vormaligen Besitzers, dessen Bild noch hinter der Sichtblende hängt, trägt, beginnt sie, den beiden zu mißtrauen. Doch sie hat ihnen bereits gesagt, wohin sie unterwegs ist und Ted und Jaosn wollen nun unebdingt wissen, wo dieser Flugplatz liegt.
Als Molly versucht zu fliehen, fallen die Kerle – Exsträflinge eines Hochsicherheitstrakts, wie ihre abgelegte Kleidung hinten im Wagen bezeugt – über sie her und Ted vergewaltigt sie auf der Ladefläche des Pick-Ups. Doch während er sich an ihr vergeht, nähert sich „Smalls“, der sich seinerseits aus einer Sanddüne freigekämpft hat und Frischfleisch riecht. Er beißt Ted und frisst dessen Innereien, während Jason in den Wagen springt und abhaut. Molly beobachtet ebenso fasziniert wie angewidert das Spektakel von „Smalls“ Menu. Und meint für einen Moment so etwas wie Erkennen in den Augen der lebenden Leiche zu erblicken. Dann macht sie sich wieder auf den Weg. Und auch „Smalls“ folgt ihr weiterhin.
Sie erreichen einen alten Schrottplatz, wo Molly ein Schlauchboot und Autoreifen findet, mit denen sie „Smalls“ das Boot anhängt und so ihre wenigen Habseligkeiten hinter sich herschleifen lässt. Nach einer weiteren Nacht in der Wüste, den Zombie hatte Moly mit einem Seil an einen Felsen gebunden, kann sie ihn nicht, wie sie es eigentlich vorhatte, zurücklassen. Mittlerweile scheint ihr der Untote ans Herz gewachsen zu sein. Also hängt sie ihm erneut das Schlauchboot um und setzt ihren Weg fort. Zuvor allerdings bläut sie ihrem Begleiter ein, daß der sie nicht zu beißen habe und sie verschonen solle. „Smalls“ scheint ansatzweise zu verstehen, was sie von ihm verlangt.
Durch die Hitze ausgedörrt und aufgrund ihrer ewigen Monologe, die sie „Smalls“ vorträgt, beginnt Molly, ihr Leben zu reflektieren. Sie hat ihren Sohn Chase (Nico David) einst bei ihrer Schwester zurückgelassen und beginnt, dies fürchterlich zu bereuen. Überhaupt, so fällt ihr auf, ist ihr Leben ein einziges Dasein im Hier und Jetzt gewesen, von Drogen und Bekanntschaften mit zwielichtigen Kerlen bestimmt. Sie beginnt, dieses Leben zu bereuen, rechtfertigt es aber auch gegenüber ihrem stummen Ohrenzeugen.
Als die beiden eine Straße erreichen und einen Moment Rast machen, fährt der Konvoi einer Armeeeinheit an ihnen vorbei. Ein Humvee hält und zwei Soldaten terten auf die Straße, da sie meinen, etwas gesehen zu haben. Molly gibt sich ihnen zu erkennen, lehnt das Angebot, mit ihnen zu fahren, jedoch ab. Sie wolle zu dem Flugplatz, beharrt sie. Als sie denkt, die Situation sei bereinigt, erscheint plötzlich „Smalls“ hinter ihr und wird von einem der Soldaten niedergestreckt. Molly schützt den Zombie und sagt, die Soldaten sollten ihn in Ruhe lassen. Die beiden besteigen wieder ihr Fahrzeug, schießen „Smalls“ aber erneut an, diesmal ins Bein. Der Untote, aufgebracht, schnappt nach Molly und erwischt ihren Zeigefinger.
In einem Akt fürchterlicher Selbstüberwindung amputiert Molly sich ihren Finger, indem sie ihn mit einem Stein zerschmettert und von der Hand trennt. Sie merkt, daß „Smalls“ mit der Beinverletzung nicht mehr aufkann und erlöst ihn, indem sie seinen Kopf mit einem Stein zerschmettert. Dann geht sie weiter.
Schließlich erreicht sie die Air Base, wo sie auf Jimmy und einen letzten seiner Getreuen trifft, der Rest, zombifiziert, ist irgendwo in den Gebäuden eingesperrt. Jimmy will los, doch Molly kommen Zweifel. Sie bleibt allein auf der Base zurück. Sie ruft bei ihrer Schwester an, wo sich aber niemand meldet. Die Wüste überblickend, weiß sie nicht, wie es weitergehen soll. Noch einmal versucht sie, ihre Schwester zu erreichen. Diesmal geht Chase ans Telefon. Er ist allein und verängstigt im Haus. Molly verspricht ihm, ihn zu holen, er solle drin bleiben und sich ruhig verhalten.
Nachdem es ihr gelungen ist, die eingesperrten Zombies zu töten, um an die Wagenschlüssel für ein auf der Base abgestelltes Cabrio zu kommen, rast sie nach Las Vegas, wo ihre Schwester lebte. Endlich im Haus angekommen, findet sie ihren Schwager und ihre Schwester nur noch tot vor. Sie sucht und findet Chase. Gerade, als Mutter und Sohn sich auf den Weg wohin auch immer machen wollen, taucht eine Horde Zombies vor der Tür des Hauses auf. Molly bewaffnet sich mit einem Spaten und befiehlt Chase, hinter ihr zu bleiben, egal, was nun passiere…
Es erfreut, wenn aus der unübersehbaren Flut der Zombiefilme, die seit gut anderthalb Dekaden die Kinos und den Home-Media-Markt überschwemmen, ab und an ein Produkt deutlich herausragt. Fast hätte man der Meinung sein können, daß die Figur nun wirklich auserzählt, die Menschheit nun aber endgültig untergegangen, der letzte Überlebende gefressen und das Sujet spätestens mit TV-Serien wie THE WALKING DEAD (seit 2010) oder Z NATION (ab 2014) in der Zweit- oder Drittverwertung gelandet ist. Und doch – mit einem Film wie IT STAINS THE SANDS RED (2016) ist Regisseur Colin Minihan ein Beitrag zum Sub-Genre gelungen, der nicht nur andere, wenn auch nicht gänzlich neue Wege beschreitet, sondern sogar eine vergleichsweise dramatische, also packende, Geschichte zu erzählen hat.
Im herkömmlichen Zombiefilm sind es ja zumeist Horden von Untoten, die sich mal schleppend, wie in den Filmen eines George A. Romero, dem Urvater des Genres, mal blitzschnell, wie in Danny Boyles 28 DAYS LATER (2002), ihren Opfern nähern. Minihan, der das Drehbuch gemeinsam mit Stuart Ortiz geschrieben hat, bricht schon hier mit den Konventionen und konzentriert sich auf die Auseinandersetzung seiner Hauptdarstellerin Brittany Allen mit einer einzigen fressgierigen Leiche. Die Autoren versetzen die Protagonistin Molly mitten in die gleißende Sonne der Wüste von Arizona und Nevada, womit sie ein minimalistisches Setting nutzen und nahezu ein Kammerspiel initiieren. Auf der Suche nach einem Flugplatz, ihres Begleiters verlustig gegangen, stöckelt diese Molly, offenbar eine Vertreterin dessen, was so gern und so abfällig „White Trash“ genannt wird, auf Plateauschuhen durch das unwegsame Gelände, ihren sich dahinschlependen Verfolger immer einige Meter hinter sich. Und da sie unter der brütenden Sonne und in der Kälte der Wüstennächte vollkommen zu vereinsamen droht, beginnt sie ein Zwiegespräch mit dem hungrigen Kerl. Dabei fängt sie an, von ihrem Leben zu erzählen, beginnt, dieses zu reflektieren und baut nach und nach eine Beziehung zu ihrem privaten Zombie auf, die, feinster Dialektik folgend, zusehends die Frage aufwirft, wer hier eigentlich auf wen angewiesen ist. Beantwortet wird sie spätestens, wenn Molly, der es gelungen ist, den Zombie soweit zu domestizieren, daß er sie nicht beißt und ihr wie ein dressierter Hund (einige würden sagen: Ehemann) folgt und für sie ein Schlauchboot mit den Wasserflaschen, die sie hier und da hat aufgabeln können, über den steinigen Wütenboden zieht, das bemitleidenswerte Wesen vor einigen Soldaten, die ihr anbieten, sie mitzunehmen, versteckt und zu schützen sucht. Erst nachdem sie sich „Smalls“, wie sie den armen Teufel genannt hat, entledigen musste, da er, angeschossen, nicht mehr Schritt halten kann, bedient das Script die herkömmlich apokalyptischen Konventionen des Metiers und wird damit eben auch konventionell.
Vollkommen neu ist die Idee des Zombies, zu dem eine Beziehung aufgebaut werden kann und mit dem eine rudimentäre Kommunikation möglich ist, allerdings nicht. Schon Romero hatte im dritten Teil seiner Zombie-Trilogie, DAY OF THE DEAD (1985), die Figur des „Bub“ eingeführt, der von Dr. Logan in einem separierten Raum gehalten und nach aller Kunst der Konditionierung bearbeitet wurde. Der Unterschied zu IT STAINS THE SANDS RED liegt aber genau in diesem Punkt: Molly konditioniert nicht, sie führt kein wissenschaftliches Projekt durch, sie arbeitet nicht an „Lösungen“, wie man zukünftig mit den Untoten koexistieren könnte. Sie macht auf ihre eigene, naive und zunächst dümmlich anmutende Art und Weise das Beste aus einer in vielerlei Hinsicht für sie todgefährlichen Situation. Sie ist allein in der Wüste, verfolgt von einem – dessen muß sich der Betrachter nach dem, was er und Molly den Zombie ihrem Partner Nick haben antun sehen, vollkommen bewusst sein – kompromißlos alles Freßbare tötenden Wesen, sie trifft auf Menschen, die es nicht gut mit ihr meinen und weiß nicht, ob sie ihr Ziel überhaupt rechtzeitig erreichen wird. Und auch, was sie an diesem Ziel wirklich erwartet, kann sie nicht wissen. Sie kennt die Leute, die sie mit gen Mexiko nehmen wollen, nicht, es sind Gangsterfreunde ihres nun toten Partners Nick. Also beginnt sie, ihren Verfolger zunächst zu verhöhnen, was man als eine Art Übersprunghandlung dessen interpretieren kann, der sich einer tödlichen Gefahr ausgesetzt sieht und sie zunächst meistert, dann übernimmt „Smalls“ nach und nach die Rolle, die der Volleyball für Tom Hanks in CAST AWAY (2000) hatte, bevor Molly beginnt, in der wandelnden Leiche ein – ehemals – lebendes Wesen zu erkennen, das eine Geschichte, ein Leben, Freunde, vielleicht eine Familie hatte. Und schließlich mag sie ihn nicht mehr missen, verspricht, ihn mitzunehmen, zerrt ihn an einem Seil hinter sich her, braucht ihn als „Gesprächspartner“, als Zuhörer, der ihren ewigen Monologen über sich und ihr Leben, ihr Versagen als Mutter, unvoreingenommen lauscht.
Minihan und Ortiz fallen ein paar wirklich gute und im Kontext der Handlung auch nachvollziehbare Ideen ein, die einerseits Mollys Unbedarftheit unterstreichen, zugleich aber beweisen, daß die offensichtlich ungebildete und bisher einem eher hedonistischen Leben verfallene Frau so dumm nicht ist. Unter anderem gelingt es ihr, als sie auf einem Felshügel hockt und diesen nicht verlassen kann, weil der Zombie unten nach ihr geifert, „Smalls“ von sich wegzulocken, indem sie einen genutzten Tampon wegwirft, den sie ihm zuvor unter die Nase gehalten hat. Das Blut riechend, hechelt der arme Kerl sofort hinter dem vermeintlichen Frühstück her. Auch die Grundidee, sich auf das anfängliche Duell eines einzelnen Menschen mit einem einzigen Zombie zu konzentrieren, ist originell, eine Art Herr-und-Knecht-Situation zu konstruieren, erst recht und die Wüste zu nutzen, um in der endlosen Weite eine Art Kammerspiel zu inszenieren, ebenfalls. Anderes, wie bspw. die Tatsache, daß es Überlebende, also Menschen sind, die Molly wirklich gefährlich werden und sie bedrohen – in diesem Fall zwei entflohene Insassen einer Strafanstalt – folgt wiederum den herkömmlichen Regeln des Genres, die so oder ähnlich gelten, seit Romero erstmals seine fleischfressenden Untoten in NIGHT OF THE LIVING DEAD (1968) auf die Menschheit los ließ. Nachdem Molly „Smalls“ erlöst und auf einem Wüstenhighway hat liegen lassen, folgt der Film, wie bereits erwähnt, den Genre-Formeln, um seine Geschichte abzurunden und zu einem zumindest in Ansätzen versöhnlichen Ende zu gelangen. Allerdings so versöhnlich, daß er auch gleich die Klischees amerikanischen Urglaubens bedient: Natürlich kehrt die liebende Mutter zu ihrem Kind zurück, natürlich stellt sie sich schützend vor ihren Sohn, natürlich wird sie, die Kämpferin, die die Tage in der Wüste so bravourös überlebt hatte, nun wie eine Löwin vor ihr Kleines. Da kehrt IT STAINS THE SANDS RED ganz in den Schoß nicht nur der Konventionen des Genres, sondern gleich des konservativsten Hollywoods zurück.
Man muß die Ökonomie bewundern, mit der es den Autoren und dem Regisseur gelingt, mit minimalistischen Einfällen und Ideen einerseits Spannung zu erzeugen, andererseits ihr eher mageres Story-Gerüst – um im Bilde zu bleiben – mit Fleisch zu behängen. In manchmal erinnernden, manchmal eher delirierenden Rückblicken und Bildfetzen, sehen wir Molly als Mutter, als Table-Dancer, als Liebende und erahnen, daß diese Frau Unerledigtes aus ihrer Vergangenheit mit sich herumschleppt. Das bewegt sie, schließlich alle Möglichkeiten auf Rettung fahren zu lassen und sich auf den Weg zu machen, um ihren Sohn Chase zu suchen, den sie einst in der Obhut ihrer Schwester gelassen hatte. Der dauernde Monolog – oder einseitige Dialog – den sie „Smalls“ hält, lässt sie über genau diese Dinge reflektieren, führt ihr vor Augen, wie ihr bisheriges Leben verlaufen ist, wie sie sich verhalten hat. Ihre sich wandelnde Einstellung gegenüber dem Fleischfresser, ihre Fürsorge, die sie ihm angedeihen lässt, ist also auch ihrer Einsicht geschuldet, sich bisher eher egoistisch, wenn nicht gar egozentrisch verhalten und ihre Gefühle darob unter Bergen von selbstrechtfertigenden Begründungen verschüttet zu haben. Selten wurde aus einem Zombie-Horrorfilm ein existenzialistisches Drama mit Verweis auf Hegel. Allein dafür muß man Minihan also Respekt zollen.
Es gelingt Colin Minihan und seinem Kameramann Clayton Moore darüber hinaus, erlesene Bilder der Wüste einzufangen, wunderschöne Sonnenaufgänge, Panoramaansichten eines überwältigenden Sternenhimmels, zugleich aber auch – ein ähnlicher Look, wie der des Films, wurde später von Coralie Fargeat für ihren Wüstenschocker REVENGE (2017) genutzt, der in gewisser Weise an IT STAINS THE SANDS RED erinnert – die Gnadenlosigkeit der Hitze, der Dürre und Einöde fassbar und spürbar zu machen. Für einen Zombiefilm ist IT STAINS THE SANDS RED eher zurückhaltend, was die graphische Gewalt betrifft, doch bedient Minihan auch diesen Topos des Genres und bietet momentweise extreme Splatterszenen. Vor allem im letzten Viertel, wenn Molly sich überlegt, die Air Base wieder zu verlassen, und, um an die Schlüssel eines Wagens zu gelangen, einige mutierte Männer aus dem Weg räumen muß, kommen Freunde der expliziten Schlachtplatte durchaus auf ihre Kosten. Spätestens, wenn sie einem sie angreifenden Untoten einen Bohrer in die Stirn rammt und in dessen Hirn versenkt, erweist Minihan den großen Vorbildern seiner Zunft Referenz, kommt doch sofort die Erinnerung n Lucio Fulcis PAURA NELLA CITTÀ DIE MORTI VIVENTI (Dt.: EIN ZOMBIE HING AM GLOCKENSEIL/1980) auf. Minihan weiß also sehr genau, auf wessen Schultern er steht.
Man sollte nun auch nicht übertreiben – Minihan und Ortiz haben das Genre nicht neu erfunden. Doch gelingt es ihnen überzeugend, ihm neue Impulse zu geben, es auf beeindruckende und gelegentlich sogar hintergründige Art und Weise zu nutzen, um einen Selbstfindungstrip zu inszenieren und mit ihrer Heldin Molly und deren Erfahrungen eine weitaus glaubwürdigere Figur zum Thema „Menschen in Extremsituationen“ abzuliefern, als all jene plötzlich zu Killermaschinen mutierenden Normalbürger in sonstigen Zombie- und Apokalypsegeschichten. IT STAINS THE SANDS RED ist nicht nur ein würdiger, es ist ein sehr guter Genre-Beitrag und ein Wegweiser, was mit der unsterblichen Figur des Zombies alles noch möglich scheint.