SKRUPELLOS/GREAT DAY IN THE MORNING

Jacques Tourneur liefert einen astreinen psychologischen Western

Colorado, 1861. Der aus den Südstaaten stammende Owen Pentecost (Richard Stack) hat in den Bergen eine Auseinandersetzung mit einigen Indianern. Ein paar Männer kommen ihm zur Hilfe. Darunter sind Stephen Kirby (Alex Nicol) und Zeff Masterson (Leo Gordon), der behauptet, einen Südstaatler am Geruch erlkennen zu können. Er teilt Pentecost mit, es sei besser gewesen, diesen den Indianern zu überlassen.

Die Männer begleiten die junge Ann Merrie Alaine (Virginia Mayo), die im Goldgräberstädtchen Denver einen Laden für Kleider aufmachen will. Gemeinsam mit der Gruppe reitet Pentecost in die Stadt. Dort herrschen Spannungen zwischen den Goldgräbern aus dem Norden und jenen aus dem Süden. Unverkennbar dräuen hier überall die Vorzeichen des aufziehenden Bürgerkriegs.

Pentecost spielt im Saloon von Jumbo Means (Raymond Burr) Poker. Bei einem der Spiele luchst er Jumbo den Saloon, dessen Warenhaus und alle seine Ausstände ab. Die Bardame Boston (Ruth Roman), die sich sofort in Pentecost verliebt hat, sieht Chancen, nun selber in den Besitz des Saloons zu kommen, wenn sie den Fremden für sich gewinnen kann.

Da Pentecost auch etliche Schuldscheine in Form von Minengrundstücken gewonnen hat, bietet er den Männern der Stadt den Deal an, daß sie von ihm jeweils eine der Minen erhalten und dazu eine komplette Ausrüstung, dafür aber die Hälfte des zu erwartenden Gewinns mit ihm teilen müssten.

Pentecost lässt sich Bostons Schmeicheleien gefallen, bandelt aber ernsthaft mit Ann Merrie Alaine an. Er will sie begleiten, als sie zu Kirby reiten will, der ebenfalls eine Mine bearbeitet. Unterwegs kommt es zwischen Pentecost und einem anderen seiner Anteilseigner zu einem Streit, weil dieser seinen Gewinn vor Pentecost versteckt und es auf einen Kampf mit ihm ankommen lässt. Bei dem Duell tötet Pentecost den Mann.

Zurück in der Stadt herrscht sofort ein Aufruhr, weil der Tote aus dem Norden stammte. Gerade als ein Mob sich zusammenrottet, kann Ms. Alaine die Gemüter beruhigen, indem sie für Pentecost lügt und sagt, sie hätten den Toten gemeinsam gefunden.

Einige Tage später erreicht mit der Kutsche ein Junge die Stadt. Es ist Gary John Lawford (Donald MacDonald), der Sohn des Ermordeten. Obwohl Ms. Alaine ihn unter ihre Fittiche nehmen will, bleibt er bei Pentecost, der ihm Reiten und Schießen beibringt. Boston hingegen übernimmt die eher zivile Aufgabe, ihn das Rechnen zu lehren. Pentecost verheimlicht dem Jungen, der ihn immer mehr verehrt, daß er dessen Vater getötet hat.

Mehrfach kommt es zwischen Ms. Alaine, die sich immer enger mit Kirby anfreundet, und Pentecost zu Auseinandersetzungen darüber, wie  mit dem Jungen umzugehen sei.

Je näher der Krieg rückt, desto mehr spaltet sich die Gesellschaft in der Stadt. Schließlich kommt die Kunde vom Fall Fort Sumters, der den Ausbruch des Kriegs markiert. Die Männer aus dem Süden beschließen, ihr Gold aus der Stadt und in die Südstaaten zu schaffen, um die „Sache“ zu unterstützen. Sie bitten Pentecost, der mehrfach betont hat, daß er sich keiner anderen Sache als seiner eigenen verbunden fühlt, ihnen zu helfen.

Bevor der Plan umgesetzt werden kann, kommt es im Saloon zu einer Auseinandersetzung zwischen Pentecost und seinen Kompagnons aus dem Süden und einigen Männern aus dem Norden. Dabei wird unter anderem Father Murphy (Regis Toomey), der örtliche Priester, der sich immer für einen Ausgleich zwischen den verfeundeten Seiten eingesetzt hatte, getötet. Aber auch Pentecost wird verletzt.

Bei seiner Pflege begegnen sich Ms. Alaine und Boston und streiten darüber, welche von ihnen die richtige für Pentecost sei. Doch Ms. Alaine hat längst erkannt, daß sie Pentecost zwar lieben kann, niemals aber seine Frau zu werden gedenkt.

Stephen Kirby und sein Freund Colonel Gibson (Carlton Young) entpuppen sich als Geheimagenten der Regierung, die die Pläne der Südstaatler verhindern sollen. Sie stellen eine von ihnen vereidigte Bürgerwehr zusammen, die ihnen helfen soll, bis die reguläre Armee eintrifft. Pentecost, der sich für seine Hilfe einen hohen Deal ausgehandelt hat, verabschiedet sich von Boston und wünscht ihr alles Gute. Er vermacht ihr den Saloon, kehre selber aber zurück zu seinen Leuten.

Danach verabschiedet er sich auch von Gary. Als dieser ihn nicht gehen lassen will, sagt Pentecost ihm, wer seinen Vater getötet hat. Der Junge bedroht ihn mit einer Waffe, kann aber nicht auf den Mann schießen, den er eigentlich liebt. Er flieht in Ms. Alaines Arme.

Der Trupp mit dem Gold bricht in einer wilden Schießerei aus der Stadt aus und wird sowohl von der Bürgerwehr als auch von den nahebei lagernden Unionssoldaten verfolgt. Pentecost überlegt sich eine Finte, so daß der Haupttroß mit dem Gold entkommen kann. Er selber nimmt es auf sich, eine falsche Fährte zu legen. Schließlich wird er von Kirby gestellt. Pentecost erkennt, daß dieer ihm wegen der Liebe zu Ms. Alaine grollt, weniger wegen der Sache des Südens. Er erklärt Kirby, daß er immer Boston geliebt habe und er Kirby bitte, ihr dies mitzuteilen, wenn dieser in die Stadt zurückkehre.

Kirby lässt Pentecost laufen.

Es gibt nicht allzu viele Western, die den Sezessionskrieg direkt thematisieren, wenn, dann meist indirekt, und so ist es auch in Jacques Tourneurs GREAT DAY IN THE MORNING (1956). Hier dient er als Gefahr für die fragile Gesellschaft in einer Bergarbeiterstadt und auch als Motivation vieler Handlungen im Film. Allerdings werden die Animositäten zwischen Nord- und Südstaatlern sehr offen an- und ausgesprochen, sie sind zu einem gut Teil Auslöser der Streitereien, die der Film behandelt. Damit sticht er durchaus hervor, werden Kriegsgründe und vor allem der Riss, den er in der amerikanischen Gesellschaft verursachte, doch offen angesprochen und zumindest deutlich, auch wenn er als Ereignis abstrakt bleibt und es nur schwer nachvollziehbar ist, weshalb er in Denver, Colorado, wo der Film spielt, solche Auswirkungen hat.

Tourneur, ein Routinier, was B-Movies anbelangt, aber in die Riege jener Regisseure einzuordnen, denen es gelang, trotz aller Routine, eine eigene Handschrift zu entwickeln, liefert hier ein hervorragendes Exempel für einen psychologischen Western, dem es gelingt, seine Anliegen nicht als Plattitüden und seine Figuren nicht als Stereotypen zu verramschen. Im Gegenteil. Mit Robert Stack steht Tourneur ein Schauspieler zur Verfügung, der in der Lage ist, eine Figur ambivalent zu gestalten, Zwischentöten zu verdeutlichen und das Publikum lange im Ungewissen darüber zu belassen, ob man es hier mit einem Helden oder einem Bösewicht zu tun hat. Letztendlich ist ein Clou des Films, daß diese Spannung nicht aufgelöst wird. Owen Pentecost, der Mann, den Stack spielt, bleibt ein zwielichtiger Charakter und damit einer der überzeugendsten im Western seiner Zeit.

Die 1950er Jahre hatten den sogenannten „psychologischen“ Western hervorgebracht, dessen Helden nicht mehr ungebrochen gut oder böse waren, die in ihren Handlungen nicht mehr unumwunden bewundert werden konnten. GREAT DAY IN THE MORNING zeigt das ganz besonders deutlich anhand seines zwielichtigen Helden. Tourneur versteht es perfekt, die Spannung des Films – und die bleibt durchweg hoch in seinen vielfältigen Konfliktlinien – aus den Konstellationen zwischen den verschiedenen Figuren, sowie den Rissen in den Figuren selbst zu beziehen. Sei es das Verhältnis zwischen Pentecost und den Damen, zwischen denen er sich nicht entscheiden kann (oder entscheiden will), sei es das Verhältnis zu dem Jungen, den er erzieht und dem er das Reiten, Schießen und den Umgang mit Verantwortung beizubringen versucht, sei es der Konflikt in der Goldgräbergemeinde, durch die sich der Riss zwischen Nord und Süd zieht usw. – trotz aller Action, die Tourneur ebenfalls bietet, sind es diese Spannungsbögen, die den Film so stark und intensiv machen. In vielerlei Hinsicht weist der Film Parallelen und Korrelationen zu Tourneurs allererstem Western CANYON PASSAGE (1946) auf. Auch jenes Werk ist im Goldgräbermilieu angesiedelt, auch dort gibt es eine sehr ambivalente Figur und der Held muß sich zwischen zwei Frauen entscheiden, wobei er zugleich mit seinem besten Freund um die Gunst einer der Frauen buhlt. Nur der Krieg spielte im früheren Film keine Rolle, da jener sehr viel früher angesiedelt war. Doch wie GREAT DAY IN THE MORNING war auch der ältere Film schon von Psychologisierung und vielerlei komplizierten Beziehungen geprägt. Ausgereifter wirkt allerdings der spätere Film.

Zerrissen zwischen der Liebe zum Gold und der „einzigen Loyalität“, die er kennt – „der Loyalität zu mir selbst“, wie es an einer Stelle im Film heißt – und dem Verantwortungsgefühl gegenüber einem Jungen, dessen Vater er, wenn auch im Duell, getötet hat, und ebenso hin und her gerissen zwischen der Liebe einer ehrbaren Frau und der einer Saloondirne, entscheidet sich Pentecost schlußendlich für die Sache des Südens und hilft seinen Landsleuten, das Gold, das sie geschürft haben und dessen Hälfte sie ihm eigentlich schulden, aus dem Einflußbereich der Armee des Nordens auf den Weg zu den Konföderierten zu bringen. Im Kontext des Films entscheidet sich Pentecost damit für den Tod, denn wirklich erwarten, das Himmelsfahrtskommando am Ende des Films zu überleben, kann er nicht. Er sucht scheinbar den maximalen Ausweg. Zweimal zuvor haben ihm die Frauen im Film gesagt, daß er den Tod suche – als Sühne für begangenes Unrecht. Beide Male lehnt er diese Sichtweise ab. Aber Stack verfügt über das darstellerische Potential, den Zuschauer spüren zu lassen, daß die Damen mit ihrer jeweiligen Analyse nicht ganz daneben liegen.

Leider sind diese Frauenfiguren zur Figur des Owen Pentecost nicht vergleichbar stark. Allzu offensichtlich aufgespalten in „Hure“ und „Heilige“, in Verführung und Gewissen, ähneln sie mehr Stichwortgebern, um Pentecost seine Dialogzeilen an die Hand zu geben oder aber die Handlung voran zu bringen. Interessanterweise hat Tourneur seine beiden weiblichen Hauptrollen jeweils gegen den Strich besetzt. Die eher auf verkommene Damen der Unterwelt abonnierte Blondine Virginia Mayo darf hier die Stimme des Gewissens geben, die dunkelhaarige, meist als zwar erotisch, aber ehrlich wahrgenommene Ruth Roman ist die verruchte Bardame. So spielen beide gegen ihre Rollenmodelle an. Das macht die Rollen an sich allerdings nicht zwingend besser. Das Prinzip der Aufteilung in die ehrbare und die verführerische Frau teilt sich GREAT DAY IN THE MORNING mit vielen Western, gerade jenen, die gern als „psychologisch“ tituliert werden, doch wirkt es hier ein wenig penetrant, da beide nicht ein Jota von ihrer Haltung abweichen, zugleich aber ihre Motivation, sich in einen Mann wie Pentecost zu verlieben, zumindest im Falle von Mayos Ann Merry Alaine zusehends fragwürdig wird. Zumal sie diejenige ist, die weiß, daß der Mann eben auch ein kaltblütiger Killer sein kann. So genau und hintersinnig die Psychologie der männlichen Hauptfigur ist, die der weiblichen Protagonisten – die ein wenig wie der Psyche dieses Mannes entsprungen wirken – ist etwas zu dick aufgetragen, das muß sich das Script von Lesser Samuels als Vorwurf gefallen lassen.

Dennoch funktioniert GREAT DAY IN THE MORNING gerade als psychologischer Western gut, wenn man bereit ist, sich auf die männliche Hauptfigur zu fokussieren. Wie der Film diese ausleuchtet, wie er sie in der Balance hält und nie bereit ist, diesen Owen Pentecost einer Seite zuzuschlagen, das hat schon seine Klasse. Es bietet sich ein Vergleich zu Tourneurs direktem Vorgängerfilm WICHITA (1955), ebenfalls ein Western, an. Denn gegensätzlicher als WICHITA und GREAT DAY IN THE MORNING können zwei Western kaum sein. Sie markieren fast exemplarisch den Unterschied zwischen jenen, die von der Geschichte und der Art erzählen, wie wir sie transformieren und jenen, die sich den Figuren zuwenden und vielleicht allgemeingültigere Aussagen über den Menschen wagen. So erzählt der frühere Film davon, wie sich das Land entwickelt, wie aus einem wilden Territorium nach und nach eine Zivilisation wird, in die Recht und Gesetz Einzug halten – oder vielleicht erzählt er auch nur von der Sehnsucht, ein zivilisiertes Land zu sein. Dafür nutzt er die Stereotype, die der Western ihm zur Verfügung stellt – den Helden, den Cowboy, den „bösen“ Kapitalisten. Er reiht sich in die Riege jener Western ein, die vom Mythos erzählen, mehr noch, ihm huldigen, ihn befeuern, die Geschichte der Eroberung und Befriedung in ihrem Sinne nach-erzählen und begradigen. Der spätere Film hingegen nimmt einen vollkommen anderen Bezug zur Historie. Fast schon zynisch sind die Anspielungen auf den Krieg, wenn Boston, die Saloondame, Pentecost fragt, was sein wird, wenn der Krieg ausbreche und sie auf unterschiedlichen Seiten der verfeindeten Linien stehen, sie als Nordstaatlerin, er als Mann aus dem Süden, und er antwortet: „I shoot you, I guess.“. In diesem Moment lernen wir sehr viel über diesen Mann, der seine wahren Gefühle und seine Begehrlichkeiten hinter einer coolen und manchmal brutalen Fassade zu verbergen weiß, über die Geschichte lernen wir hingegen nur eins: Daß sie Wahnwitz gebiert.

Vielleicht wollte Tourneur genau diesen Bezug: Den Bruderkrieg als den Wahnsinn deklarieren, der er ist und damals war. Anders als der mythische Marshal Wyatt Earp in WICHITA, ist Pentecost ein Draufgänger und Abenteurer, dem es um den eigenen Gewinn geht, und dem der Krieg als historisches Ereignis in die Quere kommt. Aber genauso kann man die Aussagen zum Krieg – im Film kommen immer wieder Dialoge vor, die die Unversöhnlichkeit der verfeindeten Lager verdeutlichen – auch so lesen, daß dieser Wahnsinn, den der Sezessionskrieg bedeutete, nicht mehr zum Mythos taugt. Mag man die Geschichte der Eroberung und Befriedung des Westens den Legenden überantworten, was fragwürdig genug ist – die Geschichte des Bürgerkriegs, so scheint GREAT DAY IN THE MORNING zu verdeutlichen, taugt dafür eben nicht mehr. Natürlich ist das im Kern wiederum eine fragwürdige Haltung, denn es scheint, daß, solange Ureinwohner getötet wurden, wie es auch am Anfang dieses Films geschieht, historische Akkuratesse nicht unbedingt nötig ist, sobald aber Weiße auf Weiße schießen, der Spaß aufhört[1].

So oder so, GREAT DAY IN THE MORNING enthält sich wohlweißlich jedweden Statements oder Urteils zu den Ursachen des Krieges. Zwar werden die Südstaatler an einigen Stellen im Film als Sklaventreiber beschimpft, doch da dies im Film reine Behauptung bleibt – wir wissen nichts über Pentecosts Leben in North Carolina, woher er stammt – und nichts von den eigentlichen Konflikten, die auf den Schlachtfeldern bei Manassas, Gettysburg oder Shiloh ausgetragen wurden, im Film eine Rolle spielt, hat man es im Grunde mit zwei Gruppen in der Stadt zu tun, deren Beweggründe eher abstrakt bleiben. Man fühlt sich halt als Angehöriger der einen oder der anderen Seite. Alle aber wollen das gleiche: Gold finden und reich werden. Allerdings ändert sich dieses Ziel für die Männer des Südens, als der Krieg de facto beginnt, denn nun wollen zumindest sie ihren Gewinn in den Dienst der „Sache“ stellen.

Pentecosts Verhalten hinsichtlich dieses Begehrs bleibt aber weiterhin ambivalent. Wohl verzichtet er auf seinen Lohn und verhilft den Männern des Südens zur Flucht, doch kann dies ebenso seiner gewandelten Überzeugung geschuldet sein, wie seine Kumpane dies gern glauben wollen, wie es aber auch sein kann, daß er den Kopf in jenem Moment aus der Schlinge zieht, da die Situation in der Stadt für ihn in jeder Hinsicht brenzlig wird. Die Frauen wenden sich aus unterschiedlichen Gründen von ihm ab, er erkennt zu spät, für welche sein Herz wirklich schlägt, der Junge hat erkannt, daß sein Ziehvater nicht der strahlende Held ist, für den er ihn gehalten hat, der Krieg macht seine Stellung in der Stadt prekär. Es sind diese psychologischen Unwägbarkeiten, die die Figur des Owen Pentecost so eindringlich machen und aus GREAT DAY IN THE MORNING einen herausragenden Western der B-Riege.

Jacques Tourneur kehrte danach in  die ihm vertrauten Gefilde des ‚Film Noir‘ zurück. GREAT DAY IN THE MORNING war sein letzter Western, zumindest für die große Leinwand. Doch wie ein Jahr zuvor beweist er auch hier, welch außergwöhnliches filmisches Talent er besaß. Es gelingt ihm mit einer Leichtigkeit, die ihresgleichen sucht, seinen Figuren psychologische Tiefenschärfe zu verleihen, sie vielschichtig und interessant zu machen und das Publikum genau damit zu unterhalten, anstatt auf wilde Verfolgungsjagden und Schießereien zu setzen. Aber auch die Action versteht er perfekt zu inszenieren und vor allem so einzusetzen, daß sie dramaturgisch immer Sinn macht und die Handlung voranbringt. Man wüsste gern, was Tourneur mit einem großen Budget angefangen hätte und denkt zugleich, daß er vielleicht hier, in der mittleren Riege der nicht ganz billigen B-Movies, genau richtig war.

 

[1] Akkurat ist der Film allerdings auch nicht: Es gibt zwei Soldaten der Nordstaaten, die sich selbst als Angehörige des Secret Service ausgeben. Dieser wurde aber erst nach dem Bürgerkrieg gegründet.

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