DIE REISE INS UNGEWISSE/NO HIGHWAY IN THE SKY

Die zweite Kooperation zwischen Henry Koster und James Stewart - ausnahmsweise keine Komödie

Als Dennis Scott (Jack Hawkins) seine neue Stelle als technischer Leiter bei der Royal Aircraft Establishment antritt und er durch die Firma geführt wird, fällt ihm sofort der amerikanische Wissenschaftler Theodore Honey (James Stewart) auf, der an einem ungewöhnlichen Experiment arbeitet. Mit Hilfe etlicher Maschinen setzt er das Heck einer der neuen Reindeer-Maschinen, die die RAE gerade entwickelt, besonderen Vibrationen aus, da seinen Berechnungen zufolge ein Konstruktionsfehler vorliegt und das Heck nach ca. 1440 Flugstunden durch Materialermüdung abbricht.

Honey gilt in der Firma zwar als brillanter Kopf, aber auch als etwas verschroben. Obwohl eine der Reindeer-Maschinen im Norden Kanadas abgestürzt ist, will niemand seinen Berechnungen wirklich Glauben schenken. Scott lässt sich alle Daten zu dem Absturz geben und stellt dabei fest, daß das Heck der Maschine nicht gefunden wurde. So beschließt er, Honey selbst hinzuschicken, um nach dem neuralgischen Teil zu suchen.

Honey, der als alleinerziehender Vater mit seiner Tochter Elspeth (Janette Scott) in einer Londoner Vorortsiedlung lebt und das Mädchen nach rein formalen Kriterien erzieht, steigt also zum ersten Mal in seinem Leben selbst in ein Flugzeug. Kaum in der Luft, wird er, der der Crew als Mitarbeiter der Firma bekannt ist, ins Cockpit gebeten, um die Maschine zu begutachten. Dabei wird ihm klar, daß er in einer Maschine genau jenes Typs sitzt, den er als brandgefährlich ausgemacht hat. Er lässt sich die genauen Flugstunden der Maschine geben und errechnet, daß sie während des Fluges aufgrund der von ihm beanstandeten Materialermüdung abstürzen wird.

Obwohl sich die Stewardess Marjorie Corder (Glynis Johns) geradezu hingebungsvoll, fast mütterlich, um ihn kümmert, besteht Honey darauf, dem Kapitän seine Bedenken mitzuteilen. Zumindest die Innenbordmotoren des Flugzeugs sollten während des Flugs ausgeschaltet bleiben, um die Vibration der Maschone so gering wie möglich zu halten.

Die Crew, allen voran der zweite Offizier und Co-Pilot Dobson (Kenneth More), schenken dem leicht hysterisch wirkenden Mann keine Beachtung. Als Honey entdeckt, daß die berühmte Schauspielerin Monica Teasdale (Marlene Dietrich) an Bord ist, teilt er dieser seine Bedenken mit und empfiehlt ihr, sich bei Gefahr an einer bestimmten Stelle im Flugzeug hinzusetzen, da dort die Überlebenschancen am größten seien. Auch der Stewardess Marjorie teilt er diese Information mit.

Mrs. Teasdale, die sich zunächst als wenig zugänglich gegenüber dem Mann zeigt, beginnt, sich für ihn zu interessieren und schließlich sitzen beide – der Wissenchaftler und die Schauspielerin – die ganze Nacht beieinander, das Unglück erwartend. Sie tauschen sich über ihr Leben und was sie erwartet haben aus und so erfährt die Berühmtheit, daß sie in Honeys Leben allein deshalb schon eine herausragende Stellung innehat, weil seine verstorbene Frau ihre Filme immer geschätzt habe. Auch von Elspeth erfährt sie und von der Liebe Honeys zu seiner Tochter, die er dafür lobt, unter anderem in einem Fach wie Kristallogie ihren Mitschülern weit voraus zu sein. Auf Mrs. Teasdales Frage, ob das Mädchen denn auch ein Schminkutensil besitze, weiß Honey jedoch nichts zu erwidern. Marjorie Corder hört dieses Gespräch mit und beginnt, sich in diesen ungewöhnlichen Mann zu verlieben.

Auch der Kapitän zeigt sich Honeys Warnungen gegenüber zumindest soweit aufgeschlossen, daß er die Innebordmotoren tatsächlich abstellt. Gespannt warten alle, die von Honeys Bedenken wissen, auf das eintretende Unglück. Doch schließlich erreichen sie ihren Zielflughafen in Kanada ohne Zwischenfall. Honey steht als Trottel da, der sich aufgspielt habe. Selbst Mrs. Teasdale hat nur noch einen spöttischen Blick für ihn übrig und bemerkt, da habe wohl einer multipliziert, wo er hätte dividieren müssen. Honey ist verzweifelt, weil er immer noch an seine These glaubt.

Im Flughafen wird er von den Passagieren separiert  und Corder soll sich seiner annehmen. Sogar einsperren soll sie ihn. Sie verzichtet allerdings darauf. Honey beobachtet durch ein Fenster, wie die Maschine gewartet wird. Er geht aufs Rollfeld und schaut sich das Heck selber an. Im Cockpit trifft er auf die Crew. Erneut warnt er davor, weiter zu fliegen. Der Kapitän will ihn aus der Maschine entfernen lassen, da stürzt Honey sich auf den Hebel zum Einfahren des Fahrwerks, wodurch die Maschine zusammenbricht und fluguntauglich ist.

Zurück in London kommt es zu einer Untersuchung, die Honey den Job kosten könnte, ist er doch für den Verlust der Reindeer verantwortlich. Da aber sowohl Dennis Scott als auch der Direktor der Firma, Sir John (Ronald Squire), Sympathien für den Mann hegen, lassen sie seine Versuchsreihe wieder anlaufen. Zudem ist Mrs. Teasdale höchstpersönlich in London aufgetaucht und hat sich für Honey eingesetzt. Sein Auftreten am Flughafen und die Bereitschaft, um die Passagiere zu schützen auch persönliche Nachteile auf sich zu nehmen, haben ihr nicht nur imponiert, sondern auch ihren Glauben an Honeys Fähigkeiten und Berechnungen erneut angefacht.

Derweil ist Marjorie Corden in Honeys Haus aufgetaucht und kümmert sich um Elspeth. Sie bringt das Haus in Ordnung, kocht und erwartet den direkt zur Firma geeilten Theodore Honey. Der zeigt sich ebenso verwundert wie erfreut über ihre Anwesenheit. Als er ihr deutlich zu verstehen gibt, daß er resigniere, da seine Berechnungen alle falsch seien und er seine Thesen nie werde beweisen können, begehrt sie auf und macht ihm klar, daß er, wenn er so unbedingt an seine These glaube, auch für diese kämpfen müsse.

Bei der Besprechung mit den Chefs und Investoren der Firma wird Honey deutlich: Er werde kündigen und ab nun jede Reindeer, die aufsteigen wolle, aufhalten, bis die Aufmerksamkeit, die das auf sich ziehe, die Menschen davon abhielte, mit dem Typ zu fliegen.

Derweil laufen seine Versuche weiter. Gespannt warten alle auf das Ergebnis, doch die berechneten 1440 Stunden sind lange überschritten. Die Firmenleitung will die Maschinen freigeben und als unbedenklich deklarieren, da passiert es: Nach fast 1500 Stunden bricht das Heck tatsächlich ab. Honey begreift, daß er die Reaktion des Metalls der Außenhaut der Maschine unter verschiedenen Temperaturzuständen nicht bedacht hatte. Seine These ist somit bewiesen.

Marjorie Corden beschließt, Honey zu heiraten.

Obwohl er schon etliche sehr erfolgreiche Filme gedreht hatte und ein anerkannter Star unter den Hollywood-Größen war, wurden die 1950er Jahre für James Stewart das erfolgreichste Jahrzehnt seiner Karriere. Er stieg neben Jerry Lewis und John Wayne zum führenden Kassenmagneten auf, drehte während dieser Dekade 22 Filme und fand mit Anthony Mann, Alfred Hitchcock und Henry Koster drei Regisseure, mit denen er sehr gern zusammenarbeitete und die ihn, trotz einiger Klassiker, die sein Oeuvre bereits aufzuweisen hatte, als Darsteller noch einmal in ungeahnte Höhen hievten. Filmhistorisch werden davon mit Sicherheit die Arbeiten mit Hitchcock und Mann ewig von Bedeutung bleiben, mit letzterem drehte der Star fünf wegweisende Western, darunter WINCHESTER `73 (1950) und THE NAKED SPUR (1953). Doch auch mit Koster gelangen ihm einige bemerkenswerte Arbeiten, unter denen HARVEY (1948) als eine für das damalige Hollywood eher ungewöhnliche, weil surreal anmutende und durchaus zur Groteske neigende Komödie, heraussticht.

Koster war ein deutschstämmiger Regisseur jüdischen Glaubens, der sich seine ersten Meriten als Regisseur schon in den frühen 30er Jahren in Berlin verdient hatte. Wie so viele Künstler,  verließ auch Koster nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten das Land und fand schließlich über Wien den Weg nach Hollywood. Allerdings kam er bereits mit einem Vertrag der Universal Studios ausgestattet in Kalifornien an, was ihn von vielen seiner Kollegen unterschied. Seine Filme waren meist – handwerklich hervorragend gemacht -leichte Unterhaltung, oftmals Komödien, gelegentlich auch Kostümfilme. Doch auch Melodramen und sogar der Kriegsfilm D-DAY THE SIXTH OF JUNE (1956) finden sich in seiner künstlerischen Vita. Auch die Zusammenarbeit mit James Stewart war überwiegend – siehe HARVEY – vor allem komödiantisch geprägt. Doch mit NO HIGHWAY IN THE SKY (1951) verwirklichten die beiden eben auch ein echtes Drama, das allerdings durch humorvolle Untertöne aufgelockert wird.

Stewart, der im Krieg als Bomberpilot Einsätze geflogen und unter den Hollywood-Stars einer der wenigen war, die wirklich an Kampfeinsätzen teilgenommen hatten, aus der Armee schließlich sogar als höchstrangiger Schauspieler (Brigadegeneral) Ende der 1960er Jahre entlassen wurde, nachdem er seit Kriegsende als Reserveoffizier der U.S. Air Force gedient hatte, ist zeitlebens ein technisch interessierter Mann gewesen. Bei allem Konservatismus, der ihn prägte, war er immer gegenüber technologischen Neurungen aufgeschlossen und dabei eher unkritisch hinsichtlich der Implikationen, die diese für Umwelt oder Ökonomie hatten. Dies schlug sich in Filmen wie THUNDER BAY (1953) und STRATEGIC AIR COMMAND (1955) nieder, die dem Star sehr am Herzen lagen, künstlerisch aber kaum überzeugen konnten, obwohl beide von Anthony Mann inszeniert wurden. Auch NO HIGHWAY IN THE SKY atmet diesen Geist, auch wenn Stewart hier eher den Skeptiker gibt. Als etwas verwirrter Professor, der schon mal seine Haustür mit der des Nachbarn verwechselt, dessen Haus wie eine Bibliothek nach einem Einbruch der Vandalen aussieht und der seine Aufmerksamkeit fast ausschließlich seinen Forschungen widmet, nur gelegentlich seiner Tochter, die er allein und streng nach formalen, ja mathematisch anmutenden Grundsätzen erzieht, gelingt Stewart eine bemerkenswerte Leistung. Dieser Theodore Honey ist vielleicht nicht seine beste Darstellung, zumal der Schauspieler auf eine ganze Reihe von Manierismen zurückgreift, die er zuvor bereits entwickelt hatte, doch ist er glaubwürdig in seiner Zerfahrenheit, im Wechsel aus liebenswürdiger Distanz zu seiner Umwelt und schließlich aufbrausendem Temperament, wenn es die von ihm als richtig angenommenen Thesen und Theorien gegen alle Widerstände zu verteidigen gilt.

An Stewarts Seite spielt – in einer herausgehobenen Nebenrolle – Marlene Dietrich eine erfolgreiche Schauspielerin, die an Bord der Maschine sitzt, in der auch Honey gen Kanada fliegt und die exakt dem Typus entspricht, an dem der Wissenschaftler daheim in London arbeitet. Deren Heck hat er als im Zweifelsfall tödliche Schwachstelle ausgemacht, da nach einer gewissen Anzahl von Flugstunden Materialermüdung auftreten kann. Diese Monica Teasdale ist  neben einer Stewardess der einzige Mensch an Bord, der Honey Glauben schenkt. Und Marlene Dietrich ist mit einigen herrlichen One-Linern für den Humor des Films verantwortlich. Die Dialoge zwischen Stewart und Dietrich sind wunderbar, da beide, die hier zum zweiten Mal nach DESTRY RIDES AGAIN (1939) zusammen vor der Kamera standen, wie geschaffen füreinander wirken. Stewart, der seinen Figuren immer eine gewisse Verletzlichkeit gab, etwas Weiches, das bei Theodore Honey geradezu charakteristisch ist, und die hart anmutende, so distanziert wirkende Dame aus Deutschland mit dem starken Akzent, spielen sich die Bälle in einem nächtlichen Dialog über das Leben, das Sterben, die Wichtigkeit des einzelnen gegenseitig zu. Sie schaffen es, eine gewisse Tragik zu vermitteln, wie sie da in diesem Flugzeug sitzen und auf den Absturz warten, zugleich aber gelingt es ihnen auch, ihre jeweiligen Rollen so auszustaffieren, gar zu entfremden, daß die Klischees dahinter sichtbar werden. Auch das trägt zum Unterhaltungswert des Films bei.

Kennt man Dietrichs Geschichte und was sie als die Truppen in Europa begleitende Schauspielerin an der Front geleistet hatte, nimmt man ihr Teasdales Abneigung gegen allzu viel Aufmerksamkeit für ihre Schauspielkunst sofort ab. Auch ihren Respekt für den Wissenschaftler, der die Menschheit voranbringen könne, vermittelt sie glaubwürdig. Weniger glaubwürdig –aber umso charmanter – ist ihr Verhalten, nachdem alle wohlbehalten zurück in London sind und sie sich selbstlos für Honey verbürgt, der, nachdem er, um den Kapitän am Weiterflug zu hindern, die Maschine flugunfähig gemacht hat, natürlich um Job, Ansehen und Reputation bangen muß. So bleiben vor allem ihre anfänglichen Versuche, sich den da noch als hysterischen Passagier auftretenden Wissenschaftler im Flugzeug vom Leibe zu halten und auch einige Momente zwischen ihr und Glynis Johns, die die Stewardess Marjorie Corder spielt, die schließlich Honeys Frau wird, in Erinnerung. Hier haben sich die Drehbuchautoren R.C. und Oscar Millard sowie Alec Coppel große Mühe gegeben, die an sich dramatische Handlung gerade über den Wolken humoristisch aufzulockern.

Weniger Mühe geben sie sich, das arg  konservative Frauenbild abzumildern, daß der Film vermittelt. Da ist einerseits die selbstlose Stewardess, die sofort nach der Heimkehr in Honeys Haus eilt, um sich um dessen Tochter zu kümmern – und nebenbei erstmal für Ordnung im Haus des Herrn Forschers sorgt, andererseits die herrschaftliche Dame, die den zerstreuten Mann wohl interessant findet, sich aber diskret zurückhält, wohlwissend, daß die häusliche Marjorie natürlich viel besser zu ihm passt – NO HIGHWAY IN THE SKY bedient ein klassisches Frauen- und Familienbild, in dem der doch etwas eigenartige Mann als liebevoller Eigenbrötler letztlich die herrschenden Verhältnisse bestätigt, da gerade einer wie er ja eine ihn treu umsorgenden Frau braucht. Und seiner Tochter tut die führende Hand einer Frau ebenfalls nur gut, wie Teasdales Nachfrage, ob diese denn auch ein Schminkset habe, beweist.

Leider überfrachten die Autoren ihr Buch an einigen Stellen doch arg, was dazu führt, daß der Film sich auf zu viele Motive zugleich konzentrieren muß und den Fokus für das eigentliche Thema aus den Augen verliert, bzw. anderes doch etwas schnell und glatt abhandelt. Honey, der sich plötzlich zwischen zwei Frauen wiederfindet, die er beide mag, die ihn beide bewundern, obwohl seine ganze Persona eher nicht dazu einlädt, als Frauenheld wahrgenommen zu werden, die Erziehung seiner Tochter, die ein zwar ausgesprochen kluges, aber auch sehr ernsthaftes Mädchen hervorgebracht hat, das sich lieber mit Kristallogie beschäftigt, als kindgerechte Spiele zu spielen, die Frage nach wissenschaftlicher Genauigkeit und der Überprüfbarkeit rein mathematischer Ansätze –  NO HIGHWAY INI THE SKY will viel und ein wenig leidet der Film schließlich darunter, vieles anzureißen und doch keins dieser Themen wirklich erschöpfend zu behandeln.

Trotz der vordergründig kritischen Haltung, die der Film durch die Figur Theodore Honey scheinbar einnimmt, sollte nicht unterschätzt werden, daß auch NO HIGHWAY IN THE SKY seinem Zeitgeist entspricht. So schrullig Stewarts Wissenschaftler erscheinen mag, der Film nimmt uneingeschränkt seine Position ein und zeichnet ihn durchweg sympathisch. Und auch die mit hochkarätigen Schauspielern wie Jack Hawkins und Ronald Squire besetzten Nebenrollen unterstützen diesen Aspekt. Hawkins´ Dennis Scott erkennt sofort das Potential von Honey, der ansonsten eben als leicht wirrer Wissenschaftler in der Firma wahrgenommen wird, Squires Direktor Sir John will unbedingt an Honey glauben, selbst noch, als dieser eine der Maschinen der Firma geschrottet hat.  All diese Menschen gehen immer freundlich und zuvorkommend miteinander um, als Mrs. Teasdale erscheint, wird sie, natürlich auch aufgrund ihrer Berühmtheit, sofort in die oberen Etagen der Firma vorgelassen und angehört, Scott und seine Frau sind bereit, sich um Honeys Tochter zu kümmern, solange er unterwegs ist usw. Diese Männer sind alle verantwortungsvoll, sie alle wollen nur das Beste an Sicherheit und Komfort für ihre Passagiere und Scott setzt sich maßgeblich dafür ein, daß die Firma, in der eben erst als technischer Leiter angefangen hat, sofort Honeys Versuche unterstützt. So verbirgt sich hinter scheinbare kritischer Haltung gegenüber blindem Vertrauen in technische Neuerung letztlich genau dessen Bestätigung.

Ohne so eindeutig propagandistische Zwecke wie Manns STRATEGIC AIR COMMAND zu erfüllen, dient NO HIGHWY IN THE SKY letztlich dem positivistischen Geist seiner Zeit. Man muß nur hart genug forschen, wieder und wieder die Berechnungen überprüfen, immer neue Versuchsreihen anordnen, alle Variablen und Faktoren bedenken, immer skeptisch auch dem eigenen Können gegenüber bleiben, dann ist jedwede technische Träumerei erfüllbar. Honey glaubt ohne Einschränkung an die Macht der Mathematik, der Berechenbarkeit und an die Kraft der Physik, und mag er dabei auch verschroben wirken, so ist sein Geist natürlich letztlich der eines Genies. Um dieses Klischee – wie so manches andere, bedenkt man vor allem die dienenden und bewundernden Rollen, die die Frauen hier einnehmen – kommen Koster, die Drehbuchautoren und auch Stewart in seiner Darstellung dann doch nicht herum. So bleibt NO HIGHWAY IN THE SKY ein typisches Produkt seiner Zeit, auch ein typisches Vehikel für seinen Hauptdarsteller, allerdings mit einem weitaus höheren Unterhaltungswert als so manch anderer bereits erwähnter Film gleichen Zuschnitts. Unter den Koster-Stewart-Produktionen sticht er allerdings deshalb heraus, weil er eindeutig nicht als Komödie, sondern als Drama angelegt ist. Und als solches funktioniert er hervorragend.

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