HAYWIRE

Steven Soderbergh bietet leider nur mäßige Unterhaltung in einem durchschnittlichen Action- und Agententhriller

Eine junge Frau kommt in einen abgelegenen Diner Upstate New York. Ein Mann gesellt sich zu ihr, die beiden unterhalten sich kurz über Vorkommnisse in Barcelona und Dublin, dann schüttet der Kerl ihr seinen Kaffee ins Gesicht und es beginnt eine wilde Prügelei, bei der die Frau, offenbar kampferprobt, die Oberhand behält. Sie nötigt einen anderen Gast des Diners, ihr seinen Wagen zur Verfügung zu stellen und dann, sie zu begleiten. Während die beiden durch den winterlichen Staat New York rasen, erfährt Scott (Michael Angarano), so der Name des unbeteiligten jungen Mannes, mit wem und mit was er es zu tun hat.

Die Dame heißt Mallory Kane (Gina Carano) und ist eine Auftragsagentin in Diensten eines Unternehmens, das Operationen übernimmt, die Regierungen nicht selbst ausführen wollen. Sie berichtet ihm, wie es dazu kam, daß sie beide nun zusammen in diesem Auto sitzen.

Ihr Chef Kenneth (Ewan McGregor), von dem sie sich nach einer einjährigen Beziehung getrennt hat, hatte sie nach Barcelona geschickt, wo sie mit einem ihr weitestgehend unbekannten Team einen chinesischen Journalisten aus seiner Geiselhaft befreien sollte. Der Auftrag selbst kam von amerikanischen Diensten, für die ein Mann namens Coblentz (Michael Douglas) federführend auftritt.

In Barcelona geht zunächst alles den gewohnten Gang, allerdings kommt es bei der Befreiung zu einem Zwischenfall, bei dem Kane einen der Geiselnehmer durch enge Gassen und Hinterhöfe verfolgen muß, bis sie ihn endlich stellen und ausschalten kann. Nachdem der Auftrag erledigt und der Chinese an einen Mittelsmann – es ist der zwielichtige Rodrigo (Antonio Banderas) – übergeben wurde, reisen die Teammitglieder getrennt wieder ab. Lediglich Aaron (Channing Tatum), der Mann, der Kane anfangs im Diner traf, bleibt noch und die beiden verbringen eine Nacht miteinander.

Kaum ist Kane zurück in ihrem Heimatdomizil in San Diego, taucht Kenneth auf und bittet sie, sofort einen Folgeauftrag anzunehmen. Sie soll in Irland einem Agenten des MI6 zur Seite stehen, der für seine Deckung eine Agentin an seiner Seite braucht, die als seine Gattin fungieren soll. Worum es in Irland eigentlich geht, wird Kane nicht mitgeteilt.

Sie reist also nach Dublin und trifft dort Paul (Michael Fassbender). Gemeinsam gehen sie zu einem Abendempfang, wo Paul offenbar einen Mann namens Studer (Matthieu Kassovitz) beschatten soll. Kane selbst wird von einem Mann erkannt, der ebenfalls auf dem Empfang auftaucht und mit dem sie bei einem anderen Auftrag zusammengearbeitet hat. Paul und Kane trennen sich, sie bleibt an ihrem „alten Bekannten“ dran, er an Studer. Da sie im Hotelzimmer heimlich Pauls Handydaten kopiert hat, kann sie sein Telefon jederzeit orten und weiß, wo er sich auf dem weitläufigen Anwesen aufhält. Durch ein Fenster beobachtet sie, wie er und Studer gemeinsam etwas besprechen. Dann verschwindet Paul in einem Stall.

Als Kane selbst in den Stall geht, um zu sehen, was vor sich geht, findet sie die Leiche des in Barcelona befreiten Journalisten. In seiner Hand findet sie eine Brosche, die sie selbst tags zuvor am Flughafen als Erkennungszeichen für Paul trug. Ihr schwant Übles und sie sieht sich in ihrem Mißtrauen gegenüber Paul bestätigt.

Zurück im Hotel greift Paul Kane unverzüglich an. Es kommt zu einer heftigen Auseinandersetzung, die damit endet, daß Kane Paul erschießt. Kane wird klar, daß sie offenbar als Bauernopfer dienen soll. Der Auftrag dahinter kann nur von Kenneth kommen. Die Gründe scheinen vielfältig: Wut wegen der beendeten Beziehung, aber auch die Tatsache, daß Kane die Firma verlassen und sich selbstständig machen will, was für Kenneth wohl das finanzielle Aus bedeuten würde, nähme Kane ihre Kunden doch höchstwahrscheinlich mit.

Als sie das Hotel verlässt, wird schnell klar, daß sie verfolgt wird, schließlich sind es sogar offizielle Spezialkommandos der irischen Polizei, die sie verfolgen. Sie flieht über die Dächer Dublins, setzt ein paar der Männer außer Gefecht und kann sich schließlich auf eine Fähre gen England retten. Sie ruft Coblentz an, dessen Nummer in Pauls Handy gespeichert war. Der bleibt undurchsichtig, gibt ihr gewisse Anweisungen, die sie in den Staaten befolgen soll, vermittelt ihr dabei den Eindruck, daß er auf ihrer Seite steht. Das treffen im Diner ging auf seine Anweisung zurück. Eigentlich hatte dort Kenneth auftauchen sollen.

Soweit Kanes Geschichte. Sie bittet Scott, sobald sie den Wagen verlassen habe und untergetaucht sei, alle Informationen an eine bestimmte Nummer weiterzugeben, die sie ihm geben würde, aber auch an die Presse. Doch bevor es dazu kommt, werden die beiden von Einsatzkräften der örtlichen Polizei verfolgt. Die Flucht endet abrupt, als ein Reh in ihren Wagen kracht und sie an einem Baum landen.

Die Polizisten sollen sie an einem verabredeten Treffpunkt an Agenten des FBI übergeben. Kane warnt die Männer, daß dies eine Falle sei. Doch die Beamten wollen davon nichts hören. So kommt es, wie es kommen muß: Am Treffpunkt werden die Polizisten gnadenlos über den Haufen geschossen. Erneut gelingt Kane – mit dem vollkommen verängstigten Scott im Wagen – die Flucht.

Kane kehrt bei ihrem Vater John (Bill Paxton) ein, der ein Autor regierungskritischer Sachbücher ist. Er lebt in New Mexico auf einem weitläufigen Anwesen. Kane präpariert das Haus so, daß etwaige Angreifer oder Eindringlinge es schwer haben, sich dort zurecht zu finden.

Bald tauchen Kenneth, Aaron und einige weitere Teammitglieder auf. Sie wollen John Kane überzeugen, daß seine Tochter eine eiskalte Killerin ist. Kenneth steht unter Druck, da Coblentz ihm klargemacht hat, daß er keine weiteren Unregelmäßigkeiten in Hinblick auf Kane duldet. Er will sie tot sehen, da sie seine Kreise stört und zu viel weiß.

Kane gelingt es, die Männer auszuschalten. Aaron beginnt zu ahnen, daß es in Barcelona nicht mit rechten Dingen zuging. Er hatte auch in New York den Auftrag, Kane einzufangen und mitzunehmen. Nun begreift er langsam die Dimension dessen, was Kenneth vorhat. Der aber erschießt seinen Angestellten eiskalt. Dann flieht er. Aaron stirbt in Kanes Armen.

Kane stellt den Kontakt zu Coblentz her. Der tut nun, als sei er ohne Arg und bietet ihr einen Job in seinem Machtbereich an, wobei unklar bleibt, für welchen Dienst er arbeitet. Sie erklärt ihm, daß sie darauf zurückkäme, wenn sie Kenneth gefunden habe.

Den stöbert sie schließlich in Mexico auf. Sie stellt ihn und bei seiner Flucht am Strand entlang stürzt er und verfängt sich mit einem Fuß in einem Felsblock. Während die Flut steigt, versucht Kenneth, Kane zu beschwichtigen und erklärt ihr die Zusammenhänge: Der chinesische Journalist wurde Studer zu aufdringlich, Kenneth hatte Angst, daß Kanes Ausscheiden aus der Firma seinen Ruin bedeutet und bat deshalb Paul, ihm zu helfen. Der allerdings ahnte, daß es hier nicht nur um professionelle Motive ging, auch wenn Kenneth beteuert, es ginge immer nur um Geld. Rodrigo wiederum war der Mittelsmann zwischen Studer, Paul und Kenneth.

Kane lässt Kenneth hilflos in der steigenden Brandung liegen und geht.

Rodrigo hat sich derweil auf Mallorca niedergelassen. Er und seine neue Gespielin sitzen auf der sonnenüberfluteten Terrasse seines Hauses, als es schellt. Sie macht auf und verschwindet. Als Rodrigo begreift, was los ist, ist es zu spät: Mallory Kane steht hinter ihm. Als er sie sieht, sagt er nur noch: „Scheiße“.

Steven Soderbergh gehört zu jener Spezies unter den zeitgenössischen Regisseuren Hollywoods, die sich am und im System bedienen und es zugleich hinterfragen, auch immer wieder unterlaufen und sich darüber hinaus ernsthafte Gedanken darüber machen, wie die Kunstform Film auch in Zeiten von Internet, Serien-Hype und vor allem neuer technischer Möglichkeiten weiterentwickelt werden kann. Was ihn außergewöhnlich macht, ist sein darüberhinausgehendes Interesse an gesellschaftlichen Entwicklungen, ein waches Bewußtsein für die Bedingungen und die Probleme moderner Massengesellschaften. So hat er sich in seinen Filmen mit Fragen nach dem Gesundheitssystem ebenso beschäftigt, wir er die im Jahr 2020 grassierende Covid-19-Pandemie vorweggenommen und hyperrealistisch erzählt, wie sich eine Krankheit schnell und vor allem weltweit ausbreiten kann. Was noch hinzu kommt, ist sein ausgeprägtes Interesse am Genre-Kino. Nach seinem Erstling, dem Yuppie-Drama SEX, LIES AND VIDEOTAPE (1989), mit dem er fast traumwandlerisch den Nerv der Zeit traf, und dem kunstwillig bis prätentiösen Nachfolger KAFKA (1991) hätte man das nicht unbedingt erwarten müssen.

So gelangen ihm auch anspruchsvolle Werke im Bereich des Psychothrillers oder gar des Horrorfilms, die bei aller gesellschaftskritischen Betrachtung, die ihnen immanent ist, immer auch als gute bis sehr gute Beiträge zum jeweiligen Metier funktionierten. Und auch vor sogenannter leichter Unterhaltung schreckt er nicht zurück. Im Gegenteil, die Reihe um den Meisterdieb Danny Ocean – OCEAN`S ELEVEN (2001), OCEAN`S TWELVE (2004) und OCEAN`S THIRTEEN (2007) – bewies nicht nur, daß Soderbergh ein Händchen für leichte Stoffe hat, sondern es gelang dem Regisseur, die reine, pure Unterhaltung, bar aller Untertöne und Subtexte, zu einer eigenen Kunstform zu machen, wie es einst den großen Meistern des klassischen Hollywood gelang, an denen er sich zumindest im ersten Teil auch orientierte.

Dennoch gelingt auch Soderbergh nicht immer alles. Das muß man – leider – bei dem durchaus stilvoll inszenierten Action-Thriller HAYWIRE (2011) konstatieren. In gut anderthalb Stunden Laufzeit wird dem Zuschauer ein teils wirrer, dann wieder erstaunlich banaler Spionage- und Killerfilm um eine Agentin präsentiert, die sich der eigenen Auftraggeber erwehren muß, die sie offenbar ins offene Messer laufen ließen. Die Geschichte mutet derart einfach, altbacken und vor allem klischeebeladen an, daß man sich irgendwann fragt, ob dies recht eigentlich schon eine Parodie sein soll.

Die in Amerika zu Berühmtheit gelangte Mixed-Martial-Arts-Kämpferin Gina Carano gibt eine freiberufliche Agentin, die für alle möglichen Operationen gebucht werden kann, in die Regierungen – vor allem die U.S.-amerikanische – nicht offiziell involviert sein wollen. Ihre Aufträge erhält sie über eine private Organisation, die sich als reines Dienstleistungsunternehmen begreift. Hier könnte man noch einen Seitenhieb gegen Unternehmen wie die einstige Firma Blackwater vermuten, die vor allem im Irak zum Einsatz kam, angeheuert von der damaligen U.S.-Administration unter George W. Bush. Doch was der Film letztlich präsentiert, ist eine Aneinanderreihung von eher durchschnittlichen Action-Sequenzen an allen möglichen Orten der Welt – Barcelona, Dublin, Mallorca, verschiedenen Regionen der USA – , die eher an die Muster der James-Bond-Filme erinnern, anstatt einen eigenen, originellen Ansatz zu bieten. Und genau an diesem Punkt kommt der Verdacht auf, man könne es mit einer Verballhornung eben dieser Muster zu tun haben.

Der Eindruck wird durch die keineswegs beeindruckenden Action-Sequenzen unterstützt, die weit von dem entfernt sind, was mittlerweile State oft he Art im Genre ist. Denkt man an einzelne Szenen in Filmen wie THE BOURNE IDENTITY (2002) oder eben den modernen Bond-Filmen mit Daniel Craig, wirkt das, was Soderbergh bietet, wirklich abgestanden. Statt rasanter Schnitte, extremer Kameraeinstellungen oder schnell bewegter Bilder, bietet Soderbergh, der wie so oft bei seinen Filmen die Kamera selbst bediente und auch für den Schnitt verantwortlich war, fast brave Verfolgungsjagden und Kämpfe, die meist aus der Halbdistanz oder in einer Totalen eigefangen werden und an ein Kino erinnern, das so vielleicht zu Beginn der 80er Jahre funktioniert hat. Besonders auffällig ist dies in jener Episode, die in Barcelona spielt, wo die Agentin und ein ihr weitestgehend unbekanntes Team einen chinesischen Journalisten aus der Geiselhaft befreien soll. Minutenlang verfolgt die Kamera sie bei der Verfolgung eines Gegners – zu Fuß. Immer wieder Einstellungen des Gejagten, durch enge Gassen, um die Ecke, um die nächste Ecke, Umschnitt auf die Heldin, die die gleichen Gassen entlangläuft usw. Sowas wurde bereits in einem Film wie SCORPIO (1973), einem Spionagethriller der Extraklasse, allerdings aus den frühen 70ern, besser umgesetzt. Hier befällt einen irgendwann das Gefühl, diese eher durchschnittliche Hetzerei macht sich in ihrer gediegenen Langsamkeit über die Rasanz moderner Action-Streifen à la THE FAST AND THE FURIOUS (ab 2001) lustig, indem man das exakte Gegenteil, enorme Entschleunigung, bietet.

Andere Szenen, die eher auf Spannung angelegt sind, können ebenfalls nur bedingt überzeugen. In Dublin wird die Agentin mit einem ihr ebenfalls unbekannten Agenten des MI6, des britischen Auslandsgeheimdienstes, zusammengespannt, wobei etwas unklar bleibt, weshalb sie hier eigentlich gebraucht wird. Angeblich muß sie die Tarnung des britischen Kollegen unterstützen, dessen gerade angetraute Gattin sie spielen soll. Nun hätte man daraus – gedreht wurde an Originalschauplätzen in Irland – eine wirklich spannende Episode machen können, doch bleibt der Film auch hier an der Oberfläche und vergibt gute Möglichkeiten. Anstatt den Zuschauer dadurch zu fesseln, daß die Heldin in eine wirklich brenzlige Situation kommt oder vielleicht ihrer Deckung verlustig geht, sollte hier wohl dramaturgisch lediglich erstmals herausgearbeitet werden, daß die Dinge um sie herum nicht so sind, wie sie scheinen. Und auch ihre späteren Recherchen, um die Hintergründe der Fallen, die ihr gestellt wurden, aufzudecken, verlaufen allzu glatt und oberflächlich. Man fürchtet nicht um diese Frau, die fast unangreifbar wirkt, ihre Kämpfe alle gewinnt, in jedem Augenblick zu wissen scheint, was sie tut und somit unbesiegbar erscheint. Man folgt halbinteressiert ihrer Rache an denen, die ihr Hinterhalte gestellt haben.

Dabei ist nicht alles schlecht, was HAYWIRE zu bieten hat. Sieht man einmal von den eher überschaubaren schauspielerischen Fähigkeiten der Hauptdarstellerin ab, kann der Film mit beeindruckenden Auftritten einer ganzen Riege von Stars aufwarten. Von Michael Douglas bis Antonio Banderas, von Ewan McGregor bis Michael Fassbender und in kleineren Rollen Tatum Channing, Bill Paxton und Matthieu Kassovitz, hat Soderbergh ein an sich hervorragendes Ensemble beisammen, das seine Sache auch gut macht, soweit die Rollen es erlauben. Das Drehbuch baut seine Twists und Wendungen gut auf, der Zuschauer bleibt lange im Ungewissen (was allerdings auch zu einer gewissen Verwirrung beiträgt), vieles bleibt ungesagt und so entsteht eine grundlegend bedrohliche Atmosphäre. Wie so viele Filme (und Bücher) zum Thema Spionage und Agenten, taucht auch HAYWIRE in eine Welt ein, in der Freund und Feind nicht zu unterscheiden sind, eine Welt, in der irgendwer immer mehr Information zu haben scheint, als man dem Zuschauer zugesteht und somit vieles im Dunkeln bleibt. Nur ist auch genau dies ein Problem des Films: Man kennt diese Atmosphäre, man ist dieser Welt mittlerweile in tausenderlei Facetten auf der Leinwand und in Romanen begegnet – und die meisten davon sind geschickter konstruiert, spannender, abgründiger[1]. Oder bieten schlichtweg die bessere Action.

Folgt man der amerikanischen Wikipedia, gab es eine Auseinandersetzung zwischen Soderbergh und der Produktionsfirma Lionsgate, die viel Wert auf Action legte, da sie kommerziell an die Erfolge der BOURNE-Reihe anschließen wollte. Soderbergh hingegen wollte eher einen klassischen, realistischeren Agenten-Thriller drehen. Man merkt dem Film vielleicht genau diese Diskrepanz an. Und es erklärt sich vielleicht auch aus diesem Zwist, daß Soderbergh später immer wieder über Möglichkeiten nachgedacht hat, wie man das Hollywood-System aus Produktions- und Distributionsfirmen umgehen kann.

So bleibt trotz vieler guter Ansätze – allein die Idee, eine Frau als eigentlichen Actionstar auf Augenhöhe mit James Bond zu präsentieren, ist durchaus bemerkenswert – ein eher zwiespältiges Vergnügen. Als Actionreißer nicht rasant genug, als Agententhriller nicht spannend genug, taugt HAYWIRE auch als Parodie nicht – und ist so augenscheinlich auch nicht gedacht. Ein eher unentschiedener Film, der, misst man ihn bspw. an Soderberghs im gleichen Jahr entstandenen Pandemie-Thriller CONTAGION (2011), brutal abfällt. Es bleibt bei netter Samstagabendunterhaltung, die nicht wirklich aufregt, kaum Ansätze zum Nachdenken bietet, da das beschriebene System weder in Frage gestellt, noch als übertrieben zynisch angeprangert wird und somit in seiner Geschlossenheit unangefochten bleibt. Aber selbst wenn das ganze Unterfangen als genau das – nette Abendunterhaltung – gedacht sein sollte, hat Soderbergh selbst mit den oben erwähnten Filmen der OCEAN-Reihe bewiesen, daß er es besser, schmissiger, unterhaltsamer und vor allem witziger kann.

 

[1] Man denke dabei – natürlich als erstes – an die Romane eines John le Carré, eines Frederick Forsyth oder Robert Littell; man denke an Filme wie die klassischen le Carré-Verfilmungen, an die bereits erwähnten BOURNE-Filme oder auch ein Werk wie SPY GAME (2001).

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