MILK

Gus Van Zant setzt dem ersten offen schwulen Politiker der USA ein filmisches Denkmal

Harvey Milk (Sean Penn) sitzt an seinem Küchentisch und bespricht einige Tonbänder. Er ist der erste sich offen zu seiner Homosexualität bekennende Politiker in den USA und fürchtet um sein Leben. Immer wieder wurde er bedroht. Deshalb will er die Bänder als sein Vermächtnis und zugleich Zeitdokument der Schwulenbewegung in Amerika verstanden wissen, sollte ihm etwas zustoßen.

Zu Beginn der 1970er Jahre lebt Harvey Milk in New York City. Er ist schwul, bemüht sich aber, seine Neigungen nur unter seinesgleichen zu erkennen zu geben. Er fürchtet Probleme mit seinem Arbeitgeber, hat aber auch Angst vor den Reaktionen seiner Familie.

Durch Zufall lernt er Scott Smith (James Franco) kennen, die beiden werden ein Paar. Sie gehen gemeinsam nach San Francisco. Im Stadtteil Castro eröffnen sie ein Geschäft für Fotozubehör, das Castro Camera.

Beide sind in der gerade im Entstehen begriffenen Schwulenbewegung engagiert, zugleich leben sie ein Hippie-Leben, haben lange Haare, passen sich dem Stil des Stadtteils Haight-Ashbury an, in dem seit Mitte der 60er Jahre die Hippieszene zusammenkommt.

Doch Milk begreift, daß es nicht reicht, als Aktivist zu agieren, er will in die Politik. So bewirbt er sich mehrfach um politische Posten – als Stadtrat, als Abgeordneter im kalifornischen Parlament.

Gemeinsam mit Smith und anderen Aktivisten der Bewegung, entwickelt er immer neue Kampagnen. Zugleich bemüht er sich, schwule Jugendliche zu erreichen, um sie dazu zu bewegen, sich zu outen und zu ihrer Sexualität zu stehen. Er selbst bekennt sich mittlerweile offen zu seiner Homosexualität.

So wird Cleve Jones (Emile Hirsch) sein Mitstreiter, zugleich wird Milk dessen Mentor. Auch die lesbische Aktivistin Anne Kronenberg (Alison Pill) schließt sich ihnen an, wodurch das Engagement breiter wird, nicht mehr nur männliche Homosexuelle betrifft.

Privat wird es zwischen Milk und Smith immer schwieriger. Die Wohnung ist ein ständiges Polit-Büro, selten finden die beiden Zeit für sich. Auch der Laden wird mehr und mehr zu einer Art dauernder Wahlkampfzentrale. Schließlich verlässt Scott Harvey.

Milk trifft den jungen Jack Lira (Diego Luna), in den er sich verliebt, bei dem seine Freunde aber immer den Eindruck haben, daß Harvey sich eher als einen väterlichen Freund begreift, der den jungen Mann unter seine Fittiche nimmt. Zugleich haben sie Lima im Verdacht, sich von Milk aushalten zu lassen. Und wirklich zeigt er wenig Interesse am politischen Kampf, offenbart zudem eine fast krankhafte Eifersucht.

Milk wird politisch erfolgreicher, doch erst seine vierte Kandidatur für ein politisches Amt bringt ihn wirklich in den Stadtrat von San Francisco. Hier trifft er auf den Stadtratsabgeordneten Dan White (Josh Brolin), der ein kernig konservatives Weltbild vertritt, den Milk aber im Verdacht hat, ein verkappter Schwuler zu sein. Die beiden tragen gewisse Kämpfe aus, helfen einander, aber verraten einander auch. Gerade Harvey zeigt dabei wenig Skrupel. So sichert er sich Whites Stimme in einer ihm wichtigen Frage, hintergeht seinen Widersacher jedoch, als der sich im Gegenzug auf seine Stimme verlässt.

In den Jahren seines Aufstiegs ist Harvey Milk, wie die gesamte Schwulenbewegung, Zeuge eines harschen Angriffs von reaktionären Kräften. Anita Bryant führt einen regelrechten Kreuzzug im Namen des christlichen Glaubens gegen Schwule, vor allem gegen schwule Lehrer. Der kalifornische Politiker John Briggs (Denis O´Hare) will die sogenannte Proposition 6, die Homosexuelle aus dem Schuldienst entfernen soll, auch in Kalifornien durchpeitschen, nachdem es Bryant gelungen ist, dies per Volksentscheid bereits in einigen Südstaaten durchzusetzen. Milk bekämpft diesen Antrag mit all seinen politischen Mitteln, ist sogar bereit, sich in Orange County, einem sehr konservativen Wahlkreis, in dem Briggs beheimatet ist, mit diesem zu einer Podiumsdiskussion zu treffen.

Harvey, der sich gut mit Bürgermeister George Moscone (Victor Garber) stellt, muß auch erkennen, daß es nicht mehr möglich ist, als Aktivist und zugleich als Abgeordneter im Stadtrat aufzutreten. Deshalb gibt er zunehmend Verantwortung an Cleve ab, der sich als würdiger Nachfolger erweist. Gerade im Kampf gegen Briggs Kampagne braucht es eben auch Druck von der Straße, den nun immer stärker Cleve Jones organisiert. Aber auch Scott Smith ist wieder dabei.

Lima haut eines Tages ab und Milk erlebt eine schwere Depression, weil er immer stärker die Diskrepanz zwischen seinem politischen Wirken und seiner privaten Vereinsamung empfindet. Es findet eine vorsichtige Annäherung an Smith statt, die aber nicht vertieft wird.

Dan White, immer frustrierter von seiner politischen Arbeit, von der er sich viel mehr Einfluß erwartet hatte, tritt schließlich von seinem Amt zurück. Milk versucht noch, ihn davon abzuhalten, doch White zeigt sich entschlossen. Doch nach einiger Zeit will er zurück auf seinen Posten. Verfassungsrechtlich ist dies nur möglich, wenn der Bürgermeister dem zustimmt. Moscone aber zweifelt. Er kennt White, er weiß, wie instabil dieser ist. Milk unterstützt Moscone bei seiner Entscheidung, White nicht wieder auf dessen Posten einzusetzen.

Am Morgen des 27. November 1978 verschafft White sich Zugang zum Gebäude der Stadtverwaltung. Er bittet um ein Gespräch mit Bürgermeister Moscone, bei dem dieser ihm noch einmal zu erklären versucht, weshalb er ihn nicht mehr einzusetzen gedenkt. White zieht daraufhin eine Schusswaffe und drückt mehrfach ab. Moscone bricht schwer verletzt zusammen. Dann trifft White auf Milk, folgt diesem in sein Büro und schießt auch mehrmals auf ihn. Mit einem Kopfschuß richtet er Harvey Milk schließlich förmlich hin. Auch der Bürgermeister erliegt seinen Verletzungen.

Am Abend gibt es einen Fackelmarsch für Milk und Moscone. Ursprünglich eine Aktion der Gay Community, schließen sich immer mehr Bürger der Stadt an.

Das Genre des Bio-Pics, also der filmischen Biographie, funktioniert immer dann am besten, wenn sich die Filmemacher auf einen Ausschnitt, ein einzelnes Ereignis im Leben ihres Protagonisten oder einen bestimmten Lebensabschnitt fokussieren. So hielt es Bennett Miller in CAPOTE (2005), so hielt es Sacha Gervasi in HITCHCOCK (2012) und so hielt es Jay Roach in TRUMBO (2016). Miller behandelte dezidiert Truman Capotes Arbeit an seinem bahnbrechenden Werk IN COLD BLOOD (KALTBLÜTIG), das 1966 im Original erschien, Roach konzentrierte sich auf jene Jahre in Dalton Trumbos Leben, in denen er auf der schwarzen Liste Hollywoods landete, weil er sich weigerte, vor Senator McCarthys Ausschuß für Unamerikanische Umtriebe (HUAC) auszusagen, Gervasi erzählte von den Wochen rund um den Dreh zu Alfred Hitchcocks Meisterwerk PSYCHO (1960).

Gus Van Sant geht einen anderen Weg. In seinem Bio-Pic MILK (2008) handelt er im Grunde das kalbe Erwachsenenleben seines Helden Harvey Milk ab. Dabei konzentriert er sich zwar hauptsächlich auf das politische Wirken Milks in den 1970er Jahren, vernachlässigt aber keinesfalls dessen Privatleben, darunter seine Beziehung zu Scott Smith, die gerade in der Anfangszeit in San Francisco prägend war. Und weil Van Sant sich nicht scheut, zu unüblichen Mitteln zu greifen, weil er ein äußerst experimentierfreudiger Filmemacher ist, weil er sich allerdings auch einen Menschen als Gegenstand seines Films erkoren hat, dessen Leben ab eines bestimmten Zeitpunkts so oder so von seinem politischen Schaffen geprägt war, gelingt eine filmische Biographie, die wirklich Jahre umfasst und dennoch funktioniert. Es ist die Zeit von 1970 bis 1978, als Milk schließlich Opfer eines Attentats wurde.

Harvey Milk war der erste sich offen zu seiner Homosexualität bekennende Politiker in den Vereinigten Staaten. Er hatte bis ca. 1970 ein bürgerliches Leben geführt, war mehrere Jahre bei der Marine, arbeitete als Lehrer in Long Island und später, in Manhattan, als Statistiker bei einer Versicherung und schließlich als Finanzanalytiker. Obwohl er mehrere, auch langjährige, Beziehungen zu Männern hatte, versuchte er – wie so viele Schwule in Amerika in den 40er, 50er und 60er Jahren – seine sexuelle Neigung zu vertuschen. Allerdings wurde er durch seinen Freund Craig Rodwell politisch wacher, da dieser Mitglied in einer der ersten sich formierenden Schwulenorganisationen, der Mattachine Society, war. 1970 brach Milk schließlich mit seinem bisherigen Leben. Er ging 1972 mit Scott Smith nach San Francisco, wo er zuvor bereits einige Zeit verbracht hatte.

San Francisco sollte im Laufe der 70er Jahre eine Hochburg schwuler Aktivitäten und schwulen Lebens werden. Die Stadt an der Bay hatte in den 60er Jahren den Aufbruch der Hippies erlebt, das Viertel Haight-Ashbury war ein zentraler Ort jener geworden, die Peace, Love and Happiness propagierten, hier lebten Bands wie die Jefferson Airplane oder Grateful Dead in unmittelbarer Nachbarschaft zu ihren Fans, Head-Shops eröffneten, man fand gebatikte T-Shirts und allerhand esoterische Läden. San Francisco hatte also bereits einen gewissen Ruf als liberale Stadt. Dieser wurde dann in den 70er Jahren eben dadurch zementiert, daß die Schwulenbewegung sich hier formieren konnte und schließlich mit Harvey Milk – wenn auch erst nach mehreren Anläufen – einen Stadtrat stellte, der sich nicht nur zu seinem Schwulsein bekannte, sondern auch dezidiert als Schwuler an- und für die Rechte von Schwulen eintrat.

Milk wirkte dementsprechend im Rat von San Francisco. Er musste aufpassen, daß er nicht zugleich als Anführer einer Bewegung auftrat, hatte aber durch seine Verbindungen in die Szene – er und Smith hatten kurz nachdem sie in die Stadt gezogen waren, mit Castro Camera einen Laden für Fotobedarf eröffnet, der im Herzen des allmählich entstehenden Schwulenviertels Castro lag – genügend Mitstreiter, um heikle Aufgaben zu delegieren. Im November 1978 schoß der ehemalige Stadtrat Dan White im Rathaus sowohl den Bürgermeister der Stadt, George Moscone, als auch Milk nieder. Dem war ein Streit vorausgegangen, weil White sein Amt niedergelegt hatte, später aber wieder eingesetzt werden wollte, was Moscone hätte erlauben müssen, allerdings – auch auf Anraten von Milk – nicht tat.

Um diesen Jahren gerecht zu werden, sich zugleich aber nicht zu verzetteln, lässt Van Zant das Geschehen von Milk selbst rekapitulieren. Er sitzt zu Beginn des Films an seinem Küchentisch und bespricht Tonbänder. Seine Motivation ist klar und deutlich: Sollte es einen Anschlag auf ihn geben, mit dem in aufgeheizten Zeiten zu rechnen war, wollte er der Nachwelt seine Sicht auf die wesentlichen Entwicklungen hinterlassen. So kehrt der Film immer wieder einmal in diese Situation zurück, zugleich kann sich Van Zant in entscheidenden Momenten eines Voice-Over bedienen, um Zeitsprünge oder komplizierte Sachverhalte zu erklären. Ein in cineastischen Kreisen ansonsten eher unbeliebtes Mittel, aber Gus Van Zant hatte nie Probleme, Tabus zu brechen oder sich über gängige stilistische Ansichten hinwegzusetzen. So bedient er sich gelegentlich auch der Split Screen, wenn er bspw. eine Telefonkette verdeutlichen will, mit der ein schneller Protest organisiert wird. Und er fügt seinem Film immer wieder Originalmaterial aus den bewegten Zeiten San Franciscos hinzu, wodurch MILK einen dokumentarischen Charakter erhält.

Es gibt kein Vertun – MILK ist ein Heldenepos der etwas anderen Sorte. Van Zant, selbst bekennender Schwuler, will einem Idol ein Denkmal setzen, will eine Zeit dokumentieren, die er selbst miterlebt hat, die auch ihn geprägt haben dürfte. Selbstermächtigung, das Gefühl, sich nicht mehr verstecken zu müssen, der Aufbruch, der durch die Energie und den Marsch der Bürgerrechtsbewegung(en) der 60er Jahre befeuert wurde, durch die studentische Revolte und den aufkommenden militanten Feminismus, aber auch die Angst, die mit dem Coming Out einhergeht, die Furcht vor gesellschaftlicher Stigmatisierung und das Gefühl, in der Gruppe dagegen angehen zu können – all das packt er in seinen Film und macht es spürbar. Und es braucht vielleicht einen Meister wie Gus Van Zant, der meist abseits von Hollywood arbeitet, der sich schon in frühen Werken mit dem Schwulsein, aber auch mit den Problemen gesellschaftlicher Außenseiter (Junkies oder Stricher) beschäftigt hatte, um ein solches Epos so zu drehen, daß es nicht schwülstig oder allzu glatt und einseitig gerät.

Harvey Milk war ein bekennender Schwuler und damit ein mutiger Mann, er war im Privaten aber auch jemand, der driftete, der sein Herz an Menschen hing, die ihm und seiner Sache nicht zwingend zuträglich waren. Im Film wird dies durch das Zerbrechen der Beziehung zu Scott Smith und die Langzeitbeziehung zu Jack Lira verdeutlicht, einem jungen Mann, in den sich Milk verliebt, der voller Eifersucht immer wieder das politische Engagement sabotiert, der eher auf eigene Vorteile bedacht, denn auf den organisierten Kampf fokussiert ist. Oft braucht es nur ein, zwei Szenen, um das Spannungsverhältnis zu verdeutlichen, in dem sich Harvey Milk bewegt, um zu veranschaulichen, wie Privates und Politisches sich zwar ineinander spiegeln, das eine zum andern wird, um eine beliebte These der 68er zu paraphrasieren, sich beides zugleich jedoch auch ins Gehege kommt.

Van Zant schafft ein großartiges Portrait eines mutigen Mannes und einer Zeit, in der gerade in Amerika viel passierte, sich Grundlegendes änderte – was an der Westküste ganz sicher auch den Hippies, Esoterikern, den Lesben und einem generell liberaleren Lebensstil, der auch von Hollywood geprägt wurde, geschuldet war – , doch wäre der Film wahrscheinlich nur halb so gut, nur halb so aussagekräftig und bis in die Details hinein so stark, wenn dem Regisseur nicht ein solch ausgezeichnetes Ensemble zur Verfügung gestanden hätte. Und all diesen hervorragenden Schauspielern – James Franco, Emile Hirsch, Alison Pill, Josh Brolin – voran ist dabei Sean Penn zu nennen. Für die Darstellung des Harvey Milk erhielt der Schauspieler seinen zweiten Oscar als Hauptdarsteller. Und das sicher nicht zu Unrecht. MILK ist neben I AM SAM (2001) und CHEYENNE – THIS MUST BE THE PLACE (2011) vielleicht das beste Beispiel für die enorme Wandlungsfähigkeit, die Penn ausmacht. Oft denkt man, daß er mit seinem einprägsamen Gesicht eigentlich immer nur einen bestimmten Typus spielen könne – exemplarisch steht dafür wohl Matthew Poncelet in DEAD MAN WALKING (1995), ein mieser, abgebrühter Killer, der sich, als sein Hinrichtungstermin feststeht, an eine Nonne als Beistand wendet – und der dann doch immer wieder in Rollen überrascht, die so gar nicht zu seinem Modus zu passen scheinen. Harvey Milk spielt er mit unglaublicher Wärme, nie rutscht er in klischeehafte Darstellungen ab, nie gibt er diesem Mann etwas Tuntiges, dennoch gelingt es ihm, in Ausdruck, in Mimik und Gestik etwas anzulegen, daß ihn außergewöhnlich macht, ihm subtile Nuancen verleiht, ihn weich und niemals aggressiv wirken lässt. Das ist große Schauspielkunst.

MILK, der acht Mal für den Oscar nominiert war und neben dem Preis für den besten Hauptdarsteller auch jenen für das beste Drehbuch erhielt, stellt sowohl in der Karriere von Gus Van Zant als auch in der von Sean Penn sicherlich einen Höhepunkt dar, zugleich ist es aber auch einer der ungewöhnlichsten Filme in beider Karrieren. Van Zant, der sich immer wieder abseitigen Themen zuwandte, der aber auch immer wieder Filme gedreht hat, die vor allem formal interessant waren, auch wenn sie nicht immer überzeugen konnten (man denke nur an seine werkgetreue Neuverfilmung von PSYCHO/1998, die sich lediglich dadurch vom Original unterschied, daß sie andere Darsteller zeigte und in Farbe gedreht war), war vielleicht nie so eindeutig und politisch, wie in MILK. Und Sean Penn zeigte hier, daß er mutig ist, daß es ihm nichts ausmacht, auch Rollen anzunehmen, die vielleicht seinem Image zuwiderlaufen, daß ihm seine Kunst weitaus mehr bedeutet, als es seine Karriere jemals tat.

So ist das grandiose Portrait eines Mannes und seiner Zeit entstanden, zeitgetreu, voller Wärme und Würde, aber auch beseelt von der inneren Kraft, der Wut und der Energie des Aufbruchs einer Generation, die sich nicht mehr vorschreiben lassen wollte, wie sie ihr Leben zu leben, wie sie ihre Sexualität auszuleben habe. Ein Film, der sich nicht scheut, Konflikte auch zu benennen, Schwierigkeiten und Rückschläge zu zeigen, der einen Blick auch für andere und deren innere Konflikte und Widersprüche hat – hier vor allem in der Figur des Stadtrats Dan White, den Brolin als Getriebenen spielt, als einen Mann, der sich zwischen Tradition, Vorurteilen und der Anerkennung durch Menschen, die er eigentlich verabscheut nicht mehr zu helfen weiß. Aber eben auch ein Film, der die Kraft, die sich aus dem gemeinsamen Kampf ergibt, weiterträgt und der in seinem Innern, in seinem Kern, von der ganzen Wärme von Menschen getragen ist, die für ihre Liebe kämpfen. Das macht MILK zu einem großartigen emotionalen und cineastischen Erlebnis.

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